Pakistans Ex-Premier Imran Khan soll freigelassen werden. Das haben seine Anwälte angeordnet, da seine Verhaftung illegal gewesen sei.
Ex-Premier Khan
Anhänger des ehemaligen pakistanischen Premierministers Khan blockieren eine Strasse, als sie gegen die Verhaftung ihres Anführers protestieren. Foto: Muhammad Sajjad/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Muhammad Sajjad
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Anwälte des Ex-Premier Khan haben seine Freilassung gefordert.
  • Die Verhaftung sei unrechtmässig gewesen, behaupten seine Anwälte.

Das Oberste Gericht in Pakistan hat nach Angaben der Anwälte von Ex-Premier Imran Khan die Freilassung des früheren Regierungschefs angeordnet.

Das Gericht habe die Verhaftung Khans für illegal erklärt. Das teilte der Anwalt Babar Awan am Donnerstag nach einer Verhandlung im Gerichtsgebäude zu lokalen Fernsehsendern mit.

Eine offizielle Mitteilung des Obersten Gerichts gab es wie in solchen Fällen üblich nicht.

Verhaftung führte zu Protesten

Khan soll nach Angaben seiner Anwälte am Freitag vor dem Oberen Gericht in Islamabad erscheinen. Bis dahin soll er in Polizeigewahrsam bleiben. Der populäre Oppositionsführer war am Dienstag unter grossem Aufsehen aus einem Gericht in der pakistanischen Hauptstadt abgeführt worden. Am Mittwoch wurde er wegen des mutmasslichen Diebstahls von Staatsgeschenken angeklagt.

Khans Verhaftung führte zu Ausschreitungen in mehreren Städten des Landes. Tausende seiner Anhänger demonstrierten für die Freilassung und lieferten sich gewaltsame Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften.

Imran Khan
ARCHIV - Imran Khan war im April durch ein Misstrauensvotum als Premierminister abgesetzt worden. Foto: Rahmat Gul/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Rahmat Gul

Laut Innenminister Rana Sanaullah kamen allein am Mittwoch acht Menschen ums Leben, mindestens 300 wurden verletzt. Schulen und Universitäten sind seit Mittwoch geschlossen. Gleichzeitig wurde das mobile Internet auf unbestimmte Zeit abgeschaltet sowie der Zugang zu Twitter, Facebook und Youtube blockiert.

Im April 2022 war Khan durch ein Misstrauensvotum als Premierminister nach fast vier Jahren im Amt abgesetzt worden. Seitdem brachte die Justiz immer neue Vorwürfe gegen ihn vor. Er muss sich in rund 100 Fällen vor Gericht verantworten.

Bei den Vorwürfen geht es um Korruption, Geldwäsche und Beleidigung einer Richterin. Beobachter sehen das Vorgehen gegen Khan als politisch motiviert an.

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