Wie steht es um die Gesundheit von Angela Merkel? Nach den zwei beängstigenden Zitterattacken arbeitete die Bundeskanzlerin am G20 praktisch durch.
G20-Gipfel Angela Merkel
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (l) mit dem kanadischen Premier Justin Trudeau und Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich bei der ersten Arbeitssitzung des G20-Gipfels. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Angela Merkel absolviert am G20-Gipfel ein Monsterprogramm.
  • Ein zweiter Zitteranfall lässt über den Gesundheitszustand der Kanzlerin spekulieren.
  • Merkels Sprecher gibt Entwarnung.

Der G20-Gipfel im japanischen Osaka läuft – und alle Augen sind auf die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel gerichtet. Doch das Augenmerk liegt diesmal nicht auf ihrer politischen Agenda. Vielmehr interessiert der gesundheitliche Zustand der 64-Jährigen.

Kurz vor der Abreise nach Osaka am Donnerstagmorgen erlitt Angela Merkel bei einer Veranstaltung erneut einen dieser merkwürdigen Zitteranfälle. Gut eine Woche zuvor hatte die Bundeskanzlerin dieselben Symptome beim Antrittsbesuch des neuen ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensky.

Damals beschwichtigte Angela Merkel, das Problem sei lediglich Wassermangel. «Ich habe inzwischen mindestens drei Gläser Wasser getrunken. Das hat anscheinend gefehlt», erklärte sie. Insofern gehe es ihr gut.

Sprecher: «Es geht ihr gut»

Brisant: Beim zweiten Zitteranfall am Donnerstag reichte ihr ein Mitarbeiter ein Glas Wasser. Merkel lehnte ab. Ist die Ursache also doch nicht Wassermangel oder wollte sie aufgrund des Anfalls kein Wasser verschütten?

«Es geht ihr gut», sagte Regierungssprecher Steffen Seibert kurz vor Angela Merkels Abflug nach Osaka. Mehr sagte er dazu nicht. Später heisst es laut «Bild» aus ihrem Umfeld: Die psychische Verarbeitung des ersten Zitteranfalls sei die Ursache für den zweiten gewesen.

Nach gut elf Stunden Flug und sieben Stunden Zeitunterschied landet Angela Merkel in Japan. Beim Aussteigen aus dem Flugzeug hält sie sich vorsichtig am Geländer fest. Hält sie das Monsterprogramm am Gipfel durch?

Japan G20 Summit
Angela Merkel bei der Ankunft zum G20-Gipfel in Osaka. - keystone

32 Stunden bleibt Merkel vor Ort. Dann elf Stunden Rückflug und am Sonntag direkt an einen wichtigen EU-Gipfel. Laut «Bild» arbeitet die Kanzlerin wegen der Zeitverschiebung die ganze deutsche Nacht durch.

Angela Merkel mit Monsterprogramm

Heute Freitag traf sich Merkel bereits mit Gastgeber, Japans Premier Shinzo Abe. Dann wartet das wichtige Treffen mit US-Präsident Donald Trump. Themen wie Engagement gegen Armut und Stabilität in der Sahel-Zone, Syrien, die Ost-Ukraine und der Iran standen auf der Traktandenliste.

«Sie ist eine fantastische Person, eine grossartige Freundin», gab sich Trump danach für einmal freundschaftlich. Auch Gespräche mit Putin und Macron sind noch geplant.

donald trump angela merkel
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Donald Trump, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika treffen sich am Rande des G20-Gipfels zu einem bilateralen Gespräch. - dpa

Die Kanzlerin gilt als zäh, unverwüstlich, als Fels in der Brandung. Umso mehr interessiert ihr Gesundheitszustand. Doch sie selbst zeigt keine Blösse. Darum kann über ihren Gesundheitszustand nur spekuliert werden.

Verschiedene Ursachen möglich

Zittern wird im medizinischen Fachjargon als Tremor bezeichnet. Dies kann verschiedene Ursachen haben. Experten sprechen von verschiedenen Möglichkeiten. Ein physiologischen Tremor, verursacht durch Anstrengung, Schmerzen, Koffeinzufuhr oder Erschöpfung.

Merkel hat erneut Zitteranfall
Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt ein ihr angebotenes Glas Wasser ab. - dpa

Aber auch eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme kann einen Tremor auslösen. Besonders bei den aktuellen heissen Temperaturen dehydriert der Körper schnell. Möglich sei etwa auch ein Hitzekrampf. Dieser entsteht durch einen Verlust von Elektrolyten infolge des erhöhten Schwitzens.

Mediziner schliessen gemäss «Bild» auch ein orthostatischer Tremor durch längeres aufrechtes Stehen nicht aus. Oder aber eine Nebenwirkung durch ein Medikament. Doch der Tenor unter den Ärzten ist klar: Aus der Ferne lässt sich keine Diagnose machen.

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