Russlands Osten kämpft mit einem mutmasslichen Wahlskandal: Der Bewerber Andrej Ischtschenko sieht sich um seine Wahl betrogen.
Andrej Ischtschenko, kommunistischer Politiker.
Andrej Ischtschenko, kommunistischer Politiker. - Twitter
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Wladiwostok scheint es zu einem Wahlskandal gekommen zu sein.
  • Auch andernorts werden Vorwürfe an die Behörden laut.

Bei der Stichwahl um den Gouverneursposten in Russlands fernöstlicher Region Primorje sieht sich der Kandidat der oppositionellen Kommunisten um den Sieg betrogen. Der Bewerber Andrej Ischtschenko erklärte am Montag in Wladiwostok einen Hungerstreik und rief zu Protesten auf, wie Medien berichteten.

Ischtschenko hatte bis zur Auszählung von 98 Prozent der Stimmen mit gut drei Prozentpunkten Vorsprung geführt. Nach der Auszählung von 99 Prozent der Stimmen sah die regionale Wahlkommission auf einmal den kommissarischen Gouverneur Andrej Tarassenko von der Kreml-Partei Geeintes Russland vorn. Ihn hatte auch Präsident Wladimir Putin vor der Wahl unterstützt.

NGOs werfen ebenfalls Wahl-Fälschungen vor

Der kommunistische Kandidat, aber auch unabhängige Beobachter der Nichtregierungsorganisation Golos warfen den Behörden Fälschungen vor. Die Wahlkommission zögerte die Bekanntgabe des Endergebnisses hinaus. Es solle bis spätestens 22. September verkündet werden.

In Russland waren am 9. September in zahlreichen Regionen die Gouverneure gewählt worden. Dabei wurden in Primorje und drei anderen Regionen die Kreml-Kandidaten in eine Stichwahl gezwungen. Dies gilt als Ausdruck massiven Ärgers in der Bevölkerung über eine geplante Erhöhung des Rentenalters.

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