Ein Amokläufer tötete am Wochenende in Sydney sechs Menschen. Eine mutige Polizistin stoppte ihn – und feuerte ab. So rettete sie viele Menschenleben.
Amy Scott
Amy Scott wird in Australien als Heldin gefeiert, weil die Polizistin offenbar Schlimmeres verhinderte. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Übers Wochenende ereignete sich in Sydney, Australien, ein Amoklauf.
  • Ein 40-Jähriger mit psychischem Problem erstach in einem Einkaufszentrum sechs Menschen.
  • Zu seinen Opfern gehörte Dawn Singleton, Tochter des Multimillionärs John Singleton.
  • Polizistin Amy Scott rettete jedoch durch ihren schnellen Tatendrang viele weitere Leben.
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Ein Amokläufer erschütterte am Wochenende Australien. Der messerschwingende Mann hat ein belebtes Einkaufszentrum in Sydney gestürmt. Dabei kamen sechs Menschen ums Leben. Nur dank der beherzten Aktion einer Polizistin konnte Schlimmeres verhindert werden.

Amy Scott handelte schnell, unerschrocken: So stoppte sie den 40-Jährigen mit bekannten psychischen Problemen. Sie rettet «viele, viele Leben», sagt Chris Minns, Regierungschef des Bundesstaates New South Wales, gegenüber «Spiegel». Sogar Australiens Premier Anthony Albanese lobte die Beamtin als Heldin.

Der Amokläufer hatte das Einkaufszentrum Westfield Bondi Junction im Osten der Millionenstadt gegen 15 Uhr am Samstagnachmittag betreten. Bereits kurze Zeit später brach Panik aus, als Berichte über die drohende Gefahr die Runde machten. Während die meisten Menschen versuchten zu fliehen, lief Scott mutig in die entgegengesetzte Richtung – direkt auf die Gefahr zu.

Als Scott den Amokläufer eingeholt hatte, drehte er sich um, stellte sich ihr gegenüber und erhob sein Messer. Trotz mehrfacher Aufforderung liess er die Waffe nicht fallen. Woraufhin die Polizistin ihre Schusswaffe abfeuerte. «Die Person ist jetzt tot», sagt der stellvertretende Polizeichef des Bundesstaates Anthony Cooke.

Tochter von Multimillionär unter den Opfern

Damit war der Amoklauf beendet – es handelte sich um einen Einzeltäter ohne terroristisches Motiv. Allerdings konnte vier Frauen und einem Mann nicht mehr geholfen werden.

Amokläufer in Australien
Ein Videostandbild von ABC News, zeigt, wie die Polizei in Bondi Junction in Sydney eindringt, nachdem in dem Einkaufszentrum in den östlichen Vororten mehrere Menschen niedergestochen wurde
Amokläufer in Australien
Der Amokläufer, ein 40-jähriger Mann, hatte psychische Problemen und war den örtlichen Behörden bereits bekannt.
Amokläufer in Australien
Laut ihnen sei kein ideologischer Hintergrund für seine Tat bekannt.
Dawn Singelton
Eines seiner sechs Todesopfer war Dawn Singelton. Die 25-Jährige war die Tochter des australischen Geschäftsmannes und Multimillionärs John Singleton.

Unter ihnen Dawn Singleton, Tochter des australischen Geschäftsmannes und Multimillionärs John Singleton, der sein Vermögen in der Werbebranche machte. Die junge Frau stand kurz vor ihrer Hochzeit, berichtet die «Bild». An jenem Tag war sie im Einkaufszentrum unterwegs, um Make-up dafür zu besorgen. Ihr Kleid hatte sie gerade mal eine Woche zuvor gekauft.

Verlobt war die 25-Jährige mit ihrer Jugendliebe Ashley Wildey – einem Polizisten. Dieser wurde ironischerweise zum Tatort gerufen. Wo er von ihrem tragischen Tod erfuhr.

Wenige Stunden später verstarb auch eine Mutter an ihren schweren Verletzungen im Spital. Sie hatte versucht, ihr neun Monate altes Baby zu schützen. Dieses befindet sich, stand Sonntag, nach einer Notoperation weiterhin auf der Intensivstation.

Amokläufer Polizei bekannt

Der Amokläufer war der Polizei bereits bekannt. Für seine Tat hatte er laut Polizei keinen ideologischen oder anderen konkreten Hintergrund. «Für uns erscheint es zum jetzigen Zeitpunkt klar, dass es mit seiner psychischen Gesundheit zu tun hatte», sagt Cooke weiter. Ein Eindruck, den die Familie des Mannes bestätigen konnte.

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