Ägypten kritisiert das Vorrücken der israelischen Armee auf die Stadt Rafah im Gazastreifen.
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In Rafah befinden sich Hunderttausende Flüchtlinge. (Archivbild) - keystone

Ägypten hat das Vorrücken der israelischen Armee auf die Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen aufs Schärfste verurteilt. Das Aussenministerium in Kairo sehe darin eine «gefährliche Eskalation, die das Leben von mehr als einer Million Palästinenser» bedrohe, wie es in einer Erklärung vom Montag hiess. Ägypten rufe die israelische Seite dazu auf, ein Höchstmass an Zurückhaltung zu üben und nicht mit dem Feuer zu spielen.

Israels Nachbarstaat befürchtet unter anderem, es könnte bei einer gross angelegten Offensive in Rafah zu einem Ansturm von Palästinensern über die Grenze kommen. In Rafah liegt der Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten. Es ist auch ein wichtiges Tor für humanitäre Hilfslieferungen in den abgeriegelten Küstenstreifen. Aus ägyptischen und palästinensischen Sicherheitskreisen hiess, dass der Verkehr am Grenzübergang bereits gestoppt wurde.

Grenzverkehr und humanitäre Hilfe eingestellt

Ein Vertreter des ägyptischen Roten Halbmondes sagte der Deutschen Presse-Agentur ausserdem, dass auch die Einfuhr in den Gazastreifen von humanitärer Hilfe vorerst eingestellt wurde. Israels Streitkräfte sind am Dienstagmorgen in Teile der Stadt Rafah im abgeriegelten Küstenstreifen vorgerückt und haben damit Sorgen vor einer folgenschweren Militäroffensive befeuert. Der Grenzübergang Rafah nach Ägypten sei auf der palästinensischen Seite unter «operativer israelischer Kontrolle», teilte ein ranghoher israelischer Militär mit.

Auf Videoaufnahmen der Armee war zu sehen, wie Panzer in den Grenzbereich von Rafah einrollten. Auf einem der Panzer wehte eine israelische Nationalflagge. Im Kampf Israels gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen ist eine Offensive auf Rafah seit Längerem geplant.

International gibt es Sorgen, dass der Militäreinsatz folgenschwere Konsequenzen insbesondere für die Zivilbevölkerung haben könnte. Das israelische Kriegskabinett entschied am Montag, den Militäreinsatz in Rafah fortzusetzen. Dies, um den militärischen Druck auf die Hamas zu erhöhen und die eigenen Kriegsziele durchzusetzen.

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