Gerade mal 30 Prozent aller offenen Stellen werden auch öffentlich ausgeschrieben. Der grosse Rest wird unter der Hand vergeben.
Leere Posten werden meist unter der Hand vergeben.
Leere Posten werden meist unter der Hand vergeben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 70 Prozent aller offenen Stelle werden auf dem verdeckten Arbeitsmarkt, also via «Vitamin B» vergeben.
  • Nur 30 Prozent aller Stellen werden offiziell ausgeschrieben.
  • Wichtig ist darum ein grosses Netzwerk und eine gute Vermarktung der eigenen Person.
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Der klassische Weg zum neuen Job mündet je länger, je öfter in einer Sackgasse: Nur noch bei 30 Prozent aller offenen Stellen wird ein Inserat geschaltet, Bewerbungen geprüft und schliesslich aus allen Bewerbern der Beste ausgewählt. Eine neue Studie zeigt: Heute werden offene Stellen meist unter der Hand, über den sogenannten verdeckten Arbeitsmarkt, vergeben.

Networking ist das A und O

«Unsere Erhebung verdeutlicht, wie wichtig das persönliche Netzwerk für die Arbeitssuche ist», sagt Edgar Spieler, Leiter Arbeitmarkt beim Zürcher Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) zur NZZ. Neue Arbeitskräfte via «Vitamin B» zu rekrutieren, hat für Unternehmen drei wichtige Vorteile:
1. Die Stelle ist schneller wieder besetzt. Denn
2. statt 400 Dossiers zu prüfen, wird oft nur eine Person unter die Lupe genommen.
3. Während Informationen aus Arbeitszeugnissen nicht immer zuverlässig sind, kann man sich auf die Referenzen von Kollegen oft verlassen.

Licht nicht unter den Scheffel stellen

Besonders ein Problem der älteren Generationen: Man will nicht prahlen und nimmt sich eher zurück. «Doch in der heutigen Zeit ist das die falsche Strategie», sagt Spieler. Gefragt sei, wer seine Person gut verkaufe.

Ein Lichtblick für Arbeitssuchende: Ab Juli 2018 müssen Berufsbereiche, in denen die Arbeitslosenquote über 8 Prozent klettert, ihre offenen Stellen bei der Regionalen Arbeitsvermittlung (RAV) melden. Damit bekommen Arbeitssuchende einen Vorsprung von fünf Tagen.

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