Rund 10'000 Polizisten und Soldaten sind in Soyapango im Einsatz. Die Grossstadt in El Salvador kämpft seit Monaten gegen die Bandenkriminalität.
El Salvador Gang Crackdown
Am Grosseinsatz in El Salvador sind 10'000 Polizisten und Soldaten beteiligt - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Grossstadt Soyapango in El Salvador wurde komplett abgeriegelt.
  • 10'000 Einsatzkräfte haben die Stadt umstellt und suchen nach Bandenmitgliedern.
  • Wegen der hohen Kriminalität herrscht in El Salvador seit März der Ausnahmezustand.

Der Kampf gegen Bandenkriminalität in El Salvador reisst nicht ab. Rund 10'000 Einsatzkräfte umzingeln die Grossstadt Soyapango nahe San Salvador.

Auch der Präsident von Soyapango, Nayib Bukele, gibt dies bekannt. So twittert dieser am Samstag, dass die Stadt vollständig von Soldaten und Polizisten umzingelt sei.

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Einige der Einsatzkräfte in El Salvador - keystone

Wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete, fahndeten mit Sturmgewehren bewaffnete Soldaten und Polizisten in der Stadt nach Bandenmitgliedern. Militärfahrzeuge und Polizeiautos fuhren durch die Strassen, auch Drohnen waren im Einsatz.

Bukele hatte Ende März den Ausnahmezustand verhängt, nachdem in dem zentralamerikanischen Land binnen drei Tagen 87 Menschen ermordet worden waren.

Im November kündigte er an, künftig ganze Städte abriegeln zu lassen. Damit Soldaten und Polizisten von Haus zu Haus gehen und nach Bandenmitgliedern suchen können. Soyapango war nun die erste Stadt, in der ein solcher Grosseinsatz stattfand.

Soyapango ist eine der grössten Städte in El Salvador und gilt wegen der Bandenkriminalität schon seit langem als unsicher. Vor einigen Monaten begannen die Behörden damit, die Graffiti zu entfernen, mit denen die Banden ihre Gebiete markieren. Laut Bürgermeister Nercy Montano wurde mit den bisherigen Massnahmen schon «eine enorme Verbesserung» der Sicherheitslage erreicht.

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Polizisten durchsuchen Anwohner in Soyapango. - keystone

Seit der Verhängung des Ausnahmezustands wurden in El Salvador bereits mehr als 58'000 mutmassliche Bandenmitglieder festgenommen. Das Parlament hat den Ausnahmezustand schon mehrfach verlängert, zuletzt bis Mitte Dezember. Menschenrechtsorganisationen kritisieren den Ausnahmezustand, der unter anderem Inhaftierungen ohne Richterbeschluss ermöglicht, als drastische Einschränkung von Grundrechten.

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