In der Schweiz ist Trinkwasser im Überfluss vorhanden. Das ist vielerorts ganz anders. Die Trinkwasser-Knappheit verschärft sich laut UN zunehmend.
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Eine Kirche und die Überreste eines alten Dorfes, die normalerweise vom Wasser bedeckt werden, sind im Inneren des Stausees von Sau in Spanien zu sehen. - Emilio Morenatti/AP

Das Wichtigste in Kürze

  • Einer Unesco-Studie zufolge wird sich die weltweite Wasserknappheit weiter verschärfen.
  • Ursache dafür sind zunehmende Umweltprobleme und eine erhöhte Süsswasserverschmutzung.
  • Zehn Prozent der Weltbevölkerung sind durch die Wasserknappheit bedroht.
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Die weltweite Trinkwasser-Knappheit wird sich einer Studie der Vereinten Nationen (UN) zufolge weiter verstärken. Dies ist laut dem Weltwasserbericht der Unesco auf zwei Ursachen zurückzuführen: zunehmende Umweltprobleme und wirtschaftliche Schwierigkeiten in Verbindung mit erhöhter Süsswasserverschmutzung.

«Je nach Jahreszeit wird Wasser infolge des Klimawandels knapp», heisst es in dem Bericht. An Orten, wo das Wasser bereits heute knapp sei, etwa in der Sahelzone, verschärfe sich die Situation.

Aber auch Orte, an denen Wasser noch im Überfluss vorhanden sei, wie Zentralafrika oder Ostasien, seien betroffen. Im Jahresschnitt lebten zehn Prozent der Weltbevölkerung in Ländern mit hoher oder kritischer Gefahr von Problemen durch Wasserknappheit

Extreme und langanhaltende Dürren

Laut dem Bericht wird der weltweite Wasserverbrauch bis 2050 wie in den vergangenen 40 Jahren jährlich um etwa ein Prozent steigen.

In ärmeren Ländern bestehe vor allem ein Risiko wegen mangelhafter Wasserqualität. In Industrieländern sei der Verbrauch durch die Landwirtschaft problematisch.

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Eine Frau schöpft in Mosambik Wasser aus einer ungeschützten Quelle. - Tsvangirayi Mukwazhi/AP/dpa

Durch die Klimakrise seien bestimmte Regionen zunehmend häufig extremen und langanhaltenden Dürren ausgesetzt. Dies habe gravierende Folgen für die Pflanzen- und Tierwelt.

Erste UN-Wasserkonferenz seit 1977

Der Unesco-Bericht wurde zum Start der UN-Wasserkonferenz in New York veröffentlicht. Es ist das erste grosse UN-Treffen seit 1977, bei dem sich alles ums Wasser dreht.

Dabei wird bis Freitag eine Zwischenbilanz zur Halbzeit der sogenannten Internationalen Wasser-Aktionsdekade von 2018 bis 2028 gezogen. Ein besonderer Fokus liegt darauf, inwieweit international beschlossene Ziele erreicht werden können.

Macht die Politik genug im Kampf gegen die Klimakrise?

Eines dieser Ziele wäre etwa das UN-Nachhaltigkeitsziel zum Zugang für alle Menschen zu sauberem Wasser. Die UN-Studie bezeichnet die Fortschritte beim Erreichen des Nachhaltigkeitsziels als unzureichend.

«Für die Erreichung mancher Ziele braucht es nun eine mindestens viermal so schnelle Umsetzungsgeschwindigkeit», heisst es. Weltweit haben zwei Milliarden Menschen – etwa jeder vierte – keinen Zugang zu sauberem Wasser.

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