Vereinte Nationen wollen bei Friedensmissionen kürzen
Wegen US-Haushaltskürzungen muss die UN ihre Friedensmissionen deutlich einschränken. Rund 13'000 Blauhelmsoldaten könnten abgezogen werden.

Erhebliche Kürzungen der Regierung in den USA schlagen bei den Vereinten Nationen aufs Budget und sorgen nun für Einschnitte bei den Friedenstruppen der UN. «Wir werden ungefähr 25 Prozent bei unseren Truppen zur Friedenssicherung und der Polizei sowie deren Ausrüstung kürzen», sagte ein UN-Offizieller in New York. «Ein grosser Teil der zivilen Missionen wird ebenfalls betroffen sein.» Damit dürften in den kommenden Monaten die Einsätze für rund 13'000 der insgesamt etwa 50'000 Blauhelmsoldaten enden.
Die Vereinigten Staaten ändern unter US-Präsident Donald Trump ihre Aussenpolitik und fahren internationales Engagement herunter. Sie haben im aktuellen UN-Budget für die Friedensmissionen noch rund 680 Millionen Dollar zugesagt.
Kritischer Moment für Weltfriede
Laut Angaben der Vereinten Nationen hatte dieser Betrag im Vorjahr noch bei weit mehr als einer Milliarde Dollar gelegen. Die UN betonen, dass das gesamte Budget der Missionen von rund 5,6 Milliarden Dollar (4,8 Milliarden Euro) weniger als ein halbes Prozent aller weltweiten Ausgaben für Militär und Rüstung von geschätzt 2,4 Billionen Dollar darstelle.
«Das ist offensichtlich ein sehr kritischer Moment für uns», sagte der UN-Vertreter. «Wie sie wissen, hat es auf der Welt noch nie so viele aktive Konflikte gegeben. Wir glauben, dass die Friedensmissionen eine der wichtigsten Massnahmen sind, um auf diese Tatsache zu reagieren.» Aktuell unterhält die UN elf Friedensmissionen weltweit, die grössten davon in der Zentralafrikanischen Republik, im Südsudan, der Demokratischen Republik Kongo und im Libanon mit je mehr als 10'000 Einsatzkräften.