Venezuela wirft USA weitere Provokation in der Karibik vor
Der Konflikt zwischen Venezuela und den USA im Kampf gegen Drogen verschärft sich. US-Soldaten sollen ein Fischerboot gekapert haben, lautet ein neuer Vorwurf.

Inmitten zunehmender Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und Venezuela hat die Regierung in Caracas der US-Regierung eine weitere Provokation vorgeworfen.
US-Soldaten hätten in der ausschliesslichen Wirtschaftszone von Venezuela ein Fischerboot gekapert, sagte Aussenminister Yván Gil. Bewaffnete Besatzungsmitglieder des Zerstörers «USS Jason Dunham» seien 48 Seemeilen nordöstlich der venezolanischen Insel La Blanquilla an Bord des Fischerboots «Carmen Rosa» gegangen, hätten die neun Fischer für acht Stunden festgehalten und jede Kommunikation unterbunden.
«Wer den Befehl für die Provokation gegeben hat, sucht nach einem Vorwand, um eine kriegerische Eskalation in der Karibik zu rechtfertigen», hiess es in einer Mitteilung des venezolanischen Aussenministeriums.
Aussenminister Gil zeigte bei der Pressekonferenz ein Video, auf dem zu sehen sein soll, wie sich US-Soldaten in einem Schlauchboot dem Fischerboot nähern.
Elf Tote bei Beschuss von mutmasslichem Drogenboot
Zuletzt hatte sich der Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und Venezuela weiter verschärft. Medienberichten zufolge hatten die USA mehrere Kriegsschiffe vor die venezolanische Küste verlegt, um gegen Drogenhändler vorzugehen.
Beim Beschuss eines mutmasslichen Schmugglerboots des Verbrechersyndikats Tren de Aragua kamen elf Menschen ums Leben. Zudem wurden Pläne bekannt, Kampfflugzeuge in das US-Aussengebiet Puerto Rico zu verlegen.