Am Freitag starten die USA mit Japan, Indien und Australien eine Impf-Allianz. Ihr Ziel: Bis 2022 bis zu einer Milliarde Impfdosen herstellen.
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US-Präsident Joe Biden spricht während einer Pressekonferenz. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA starten mit Japan, Indien und Australien eine Impf-Allianz.
  • Die Quad-Staaten wollen bis 2022 mindestens eine Milliarde Dosen herstellen.
  • Ein Hauptziel ist es, dem Impfstoff-Mangel in Südostasien entgegenzuwirken.

Die USA starten am Freitag eine gross angelegte Impf-Allianz mit Japan, Indien und Australien. Die sogenannten Quad-Staaten wollen zusammenarbeiten, um bis 2022 bis zu einer Milliarde Impfdosen herzustellen.

Sie wollen vor allem dem Impfstoff-Mangel in Südostasien entgegenzuwirken, wie es aus US-Regierungskreisen hiess. Wenngleich nicht explizit erwähnt, dürfte die Initiative auch eine Reaktion auf das chinesische Engagement bei der Verteilung von Impfstoffen sein.

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Japans Regierung gab am Freitag bekannt, dass Yoshihide Suga im nächsten Monat zu seinem ersten persönlichen Treffen mit Biden nach Washington reisen wird, nachdem er und seine Entourage ihre COVID-19-Impfungen abgeschlossen haben. - AP Photo

Der neue US-Präsident Joe Biden wollte am Freitag einen virtuellen Gipfel mit den Regierungschefs von Indien, Australien und Japan abhalten. Sie wollten ein «historisches Abkommen» zu einer «drastischen» Steigerung der Impfstoff-Produktion verkünden, wie es aus US-Regierungskreisen weiter hiess.

Herstellung des Impfstoffes von Johnson & Johnson

Die Produktionskapazitäten sollen vor allem der indischen Pharma-Industrie zur Herstellung des Impfstoffs der Firma Johnson & Johnson nutzen. Japan solle bei der Finanzierung helfen und Australien den Transport organisieren.

China wurde nicht explizit erwähnt. Das Land hat in den vergangenen Monaten durch Impfstofflieferungen in die ganze Welt ein Image als globaler Corona-Helfer gepflegt.

Vor allem Trump hatte das Quad-Format wiederbelebt

Das Quad-Format war als informelle Allianz gegründet worden, um dem Aufstieg Chinas etwas entgegen zu setzen. Vor allem Ex-Präsident Trump hatte das Format wiederbelebt. Es ist nun aber das erste Mal, dass die Länder auf höchster Ebene in dem Format zusammenkommen. Allerdings vermeidet es die US-Regierung, das Format offen in Beziehung zu China zu setzen.

Damit unterscheidet sich die Kommunikation von US-Präsident Biden von der seines Vorgängers Trump, der China wiederholt scharf angegriffen hatte. Aussenamtssprecher Ned Price betonte, die Quad-Staaten seien nicht «auf ein einziges Thema» ausgerichtet. So soll es am Freitag auch um den Klimawandel gehen.

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Joe Biden (l.) und Xi Jinping im Jahr 2013. - POOL/AFP/Archiv

Australiens Premierminister Scott Morrison sagte, China müsse sich wegen der Quad-Beratungen keine Sorgen machen. Es sei ein Treffen «liberaler Demokratien, die sich für unsere Werte einsetzen. Sie stellen sicher, dass wir ein Anker des Friedens und der Stabilität im Indo-Pazifik sind».

Im Gegensatz zu Trump will die Biden-Regierung künftig wieder verstärkt auf «unser beispielloses Netzwerk aus Verbündeten und Partnern» setzen.

Chinas staatliche Zeitung «Global Times» veröffentlichte einen Kommentar, in dem die Quad-Treffen als US-Komplott gegen Peking bezeichnet werden.

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