Die Corona-Impfkampagne in den USA kommt bislang nur unzureichend bei den Minderheiten der Schwarzen und Latinos an.
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Eine Frau in den USA erhält die Impfung gegen das Coronavirus. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In den USA erreicht die Impfkampagne nicht genügend Latinos und Afroamerikaner.
  • 60 Prozent der US-Bevölkerung ist weiss.
  • Minderheiten leiden vermehrt unter der Pandemie und sind seltener geimpft.

Die Corona-Impfkampagne in den USA kommt bislang nur unzureichend bei den Minderheiten der Schwarzen und Latinos an. Rund 18 Prozent der Bevölkerung gelten als Latinos oder hispanischen Ursprungs. Sie machen unter den Geimpften aber nur 10,7 Prozent aus, wie die Chefin der US-Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky, erklärte.

Minderheiten stärker vom Coronavirus betroffen

Schwarze und Afroamerikaner stellen demnach rund 12 Prozent der Bevölkerung dar. Aber sie betragen nur 8,4 Prozent derer, die bislang mindestens eine Impfung erhielten. «Das müssen wir besser machen», forderte Walensky bei einem Briefing des Weissen Hauses.

Joe Biden
Dieses Memorial soll an die Verstorbenen während der Corona-Pandemie in den USA erinnern. - Keystone

Angehörige der Minderheiten waren von der Pandemie in den USA bislang deutlich stärker betroffen als die weisse Bevölkerungsmehrheit. Trotzdem legen Umfragen nahe, dass es bei Schwarzen und Latinos eine deutlich höhere Skepsis bezüglich Impfungen gibt. Die Regierung bemüht sich, die Impfbereitschaft in diesen Bevölkerungsgruppen nun durch mehrere Initiativen zu erhöhen.

Nach jüngsten Angaben der US-Statistikbehörde sind die Bevölkerungsanteile der Minderheiten sogar noch etwas höher als von Walensky angegeben. Gut 13,4 Prozent der Menschen in den USA gelten demnach als schwarz oder afroamerikanisch. Und 18,5 Prozent als Latinos oder hispanischen Ursprungs.

60 Prozent der Bevölkerung sind weiss

Weisse machen rund 60 Prozent der 330 Millionen Einwohner aus. Mit etwa 560'000 Todesopfern zählen die Vereinigten Staaten so viele Corona-Tote wie kein anderes Land der Welt.

Coronavirus - USA
Jenny Park (r), eine klinische Pharmazeutin bei Virginia Mason Franciscan Health, erklärt einer Person in einem Impfzentrum, die in einem Amazon.com-Gebäude in Seattle eingerichtet wurde, die Impfung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer. (Symbolbild) - dpa

Zugleich schreitet die Impfkampagne in den USA derzeit rasant voran - im Schnitt werden täglich gut drei Millionen Menschen geimpft. Seit Mitte Dezember wurden CDC-Daten zufolge landesweit bislang mehr als 187 Millionen Impfdosen gespritzt.

Gut 45 Prozent der Erwachsenen haben demnach mindestens eine Impfdosis bekommen, 28 Prozent sind voll geimpft. In den USA wird neben den Impfstoffen von Moderna und Biontech/Pfizer auch der Impfstoff von Johnson & Johnson eingesetzt. Dieser soll bereits nach einer Dosis seine volle Wirkung entfaltet.

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