Zwei weisse Tatverdächtige sind nach der Erschiessung eines unbewaffneten Schwarzen im US-Bundesstaat Georgia festgenommen worden.
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Brunswick im US-Bundesstaat Georgia: Demonstranten fordern im Fall des Todes von Ahmaud Arbery Antworten der Justiz. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Verdächtige wurden nach der Erschiessung eines unbewaffneten Schwarzen festgenommen.
  • Nach der Veröffentlichung eines Videos sorgt die Tat in Georgia USA für verstimmung.

Mehr als zwei Monate vergingen, bis der Fall wegen eines verstörenden Videos die breite Öffentlichkeit erreicht. Ein Schwarzer wird beim Joggen erschossen - tatverdächtig sind zwei Weisse. Nun wurden sie festgenommen.

Dem 64-jährigen Gregory M. und seinem Sohn Travis (34) werde schwere Körperverletzung und Mord zur Last gelegt, erklärte das Kriminalamt GBI.

Der 25-jährige Ahmaud Arbery war in der Stadt Brunswick beim Joggen erschossen worden. Die Tat ereignete sich bereits am 23. Februar.

Die Ermittlungen kamen erst in Gang, als der Fall durch ein verstörendes Handy-Video breite Aufmerksamkeit erlangte. Der 28 Sekunden lange Clip ist aus einem Fahrzeug aufgenommen und soll die Tat zeigen.

Handgemenge und Schüsse

Den Ermittlern zufolge konfrontierten die Tatverdächtigen Arbery mit zwei Schusswaffen, als dieser in der Nachbarschaft unterwegs war. Der 34-Jährige wird beschuldigt, Arbery erschossen zu haben. Die Ermittler kündigten für Freitag eine Pressekonferenz an.

Georgia Chase Deadly Shooting
Menschen in Brunswick im Bundesstaat Georgia gehen auf die Strasse und fordern Gerechtigkeit für Ahmad Arbery. - keystone

Arbery wird in Medienberichten als Athlet beschrieben, der regelmässig trainierte. Das vom Anwalt seiner Familie, Lee Merritt, auf Twitter verbreitete Video zeigt, wie ein Jogger auf einen stehenden Pick-up zuläuft.

Als dieser um das Fahrzeug herumläuft, wird er in ein Handgemenge mit einem Mann mit einem Gewehr verwickelt. Ein weiterer Mann auf der Ladefläche scheint zugleich eine Handfeuerwaffe in Anschlag zu bringen. Schüsse sind zu hören.

Einem Einbrecher ähnlich gesehen

Nach einem Polizeibericht, der von der «New York Times» veröffentlicht worden war, hatte der Vater ausgesagt. Demnach soll der Jogger einem Einbrecher ähnlich gesehen haben, der zuvor auf Videokameras in der Nachbarschaft aufgenommen worden sei. Er habe daraufhin seinen Sohn gerufen.

Daraufhin hätten sich beide bewaffnet. Sie seien Arbery in ihrem Pick-up hinterhergefahren und hätten ihm zugerufen, sie wollten mit ihm sprechen. Dann hätten sie angehalten.

Der Aussage eines Verdächtigen im Polizeibericht zufolge brach Arbery nach den Schüssen auf der Strasse zusammen. Anwalt Merritt nannte die Täter «Rassisten».

Unklar blieb zunächst, ob es einen weiteren Verdächtigen gibt. Merritt erklärte auf Twitter, entsprechende Ermittlungen liefen. Von den Ermittlern gab es dazu zunächst keine Angaben.

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