Nach dem Gefangenenaustausch stehen die USA in der Kritik, weil der ebenfalls inhaftierte Paul Whelan weiterhin in Russland ist.
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Brittany Griner auf dem Weg in die USA. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA machen Paul Whelan weiterhin Hoffnung, auf eine Freilassung.
  • Der inhaftierte US-Bürger war nicht Teil des Gefangenenaustausches.
  • Dafür werden die USA vor allem von Republikanern, darunter Donald Trump, kritisiert.

Die US-Regierung steht nach dem Gefangenenaustausch zwischen Russland und den USA wegen des noch immer inhaftierten Amerikaners Paul Whelan unter Rechtfertigungsdruck.

«Wir haben eine Botschaft für Paul Whelan. Es ist eine Botschaft, die wir ihm erst kürzlich und auch heute wieder übermittelt haben. Bewahre den Glauben, wir kommen dich holen», sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Ned Price, am Donnerstag dem Fernsehsender CNN. Der ehemalige Marine-Soldat Whelan war 2018 in Russland verhaftet und wegen angeblicher Spionage verurteilt worden.

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Paul Whelan bei einer früheren Gerichtsanhörung. - AFP

Am Donnerstag waren die in Russland zu neun Jahren Haft verurteilte US-Basketballerin Brittney Griner und der in den USA inhaftierte russische Waffenhändler Viktor But im Zuge eines Austauschs auf dem Flughafen von Abu Dhabi an Delegationen ihrer Heimatländer übergeben worden.

«Es ging nicht darum, dass wir uns zwischen Brittney Griner und Paul Whelan entscheiden mussten», sagte Price. Es sei vielmehr darum gegangen, lieber einen als keinen Gefangenen freizubekommen. Die Russen hätten die Vorschläge der USA zur Freilassung Whelans blockiert.

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US-Basketballerin Brittney Griner wird in einen Gerichtssaal in Russland geführt. - Keystone

Whelan hatte sich zuvor enttäuscht geäussert: US-Präsident Joe Biden und dessen Team müssten sich nun überlegen, was wertvoll genug für die Russen sei, um eine Freilassung zu erzielen, sagte Whelan CNN. «Und um ehrlich zu sein, wer weiss, wie ich unter diesen Bedingungen zurückkommen werde. Oder ob ich überhaupt zurückkommen werde.» Er sei bereit, nach Hause zu kommen.

Kritik an dem Austausch kam vor allem von Seiten der Republikaner. «Er ist vielleicht nicht sehr bekannt, aber er ist unschuldig», schrieb der Abgeordnete Adam Kinzinger auf Twitter über Whelan.

Buts Freilassung sei ein «Geschenk» für Russlands Präsidenten Wladimir Putin, monierte Kevin McCarthy, der für den Vorsitz des Repräsentantenhauses kandidiert. «Paul Whelan dafür zurückzulassen ist unverantwortlich.» Auch Ex-Präsident Donald Trump hatte gegen den Gefangenaustausch gewettert und ihn als «unpatriotische Blamage» bezeichnet.

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