Der US-amerikanische Whistleblower Edward Snowden veröffentlichte seine Autobiografie. Die US-Regierung legt nun gegen ihn Klage ein.
Edward Snowden
Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden veröffentlichte seine Autobiografie. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Regierung klagt den Whistleblower Edward Snowden wegen seiner Autobiografie an.
  • Er habe mit dem Buch gegen Vertraulichkeitsvereinbarungen verstossen.
  • Deshalb hat die Regierung es nun auf die Einnahmen durch die Buch-Verkäufe abgesehen.
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Die US-Regierung hat Klage gegen Edward Snowden wegen der Veröffentlichung der Memoiren des amerikanischen Whistleblowers eingelegt.

Zum Verkaufsstart des Buches «Permanent Record» heute Dienstag teilte das US-Justizministerium mit: Snowden habe mit dem Buch gegen Vertraulichkeitsvereinbarungen verstossen, die er mit den US-Geheimdiensten CIA und NSA unterzeichnet habe.

Snowden werde vorgeworfen, das Buch veröffentlicht zu haben, ohne es – wie in den Vereinbarungen vorgesehen – vorab zur Überprüfung vorzulegen. Snowden hatte für die CIA und die NSA gearbeitet.

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Das Cover der Autobiografie von Edward Snowden. - dpa

US-Regierung will Einnahmen

Das Ministerium teilte weiter mit, mit der Klage solle nicht die Veröffentlichung oder Verbreitung des Buches gestoppt werden. Die Regierung wolle stattdessen auf die Einnahmen zugreifen, die Snowden durch das Buch erziele. Snowdens Autobiografie kam am Dienstag in den USA und auch in Deutschland in den Buchhandel.

Der Ex-Geheimdienstler hatte 2013 Dokumente zu Ausspäh-Aktivitäten des US-Abhördienstes NSA und seines britischen Gegenparts GCHQ an Journalisten gegeben.

Snowden bekam Asyl in Russland

Auf der Flucht über Hongkong wollte er nach eigenen Angaben nach Ecuador, strandete aber am Moskauer Flughafen, nachdem die US-Regierung seinen Reisepass annulliert hatte. Snowden bekam Asyl in Russland, nach einer Verlängerung aktuell bis 2020.

Der Staatsanwalt für den östlichen Distrikt im Bundesstaat Virginia, Zachary Terwilliger, sagte der Mitteilung vom Dienstag zufolge: «Geheimdienstinformationen sollten unsere Nation schützen, nicht persönlichen Profit liefern.»

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Der NSA-Enthüller Edward Snowden meldet sich manchmal per Videostream aus seinem Exil in Russland. - dpa

Mit der Klage solle sichergestellt werden, dass Snowden keine Einnahmen durch den Vertrauensbruch generiere. In mehreren Interviews zur Veröffentlichung seiner Memoiren hatte Snowden seinen Wunsch geäussert, Asyl in einem EU-Staat wie Deutschland zu erhalten. Auf deutsch erschien sein Buch unter dem Titel «Permanent Record: Meine Geschichte».

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