Es kommt Ungemach auf Ex-US-Präsident Donald Trump zu: Er muss vor einer Grand Jury aussagen. Dies im Zusammenhang mit der Stormy-Daniels-Affäre.
Ex-Präsident Trump
Ex-Präsident Trump - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Trump ist wegen einer mutmasslichen Schweigegeldzahlung zu einer Aussage geladen worden.
  • Diese soll er im Wahlkamp 2016 an die Pornodarstellerin Stormy Daniels gezahlt haben.
  • Trump bestritt erneut, jemals eine Affäre mit Clifford gehabt zu haben.

In der Affäre um eine mutmassliche Schweigegeldzahlung an eine Pornodarstellerin ist der frühere US-Präsident Donald Trump von der New Yorker Staatsanwaltschaft zu einer Aussage geladen worden – möglicherweise ein Hinweis auf eine baldige Anklage.

Die «New York Times» und die «Washington Post» berichteten am Donnerstagabend (Ortszeit), Trump sei angeboten worden, kommende Woche vor einer sogenannten Grand Jury auszusagen. Dieses Laiengremium müsste über eine Anklageerhebung entscheiden.

In der Affäre geht es um eine Zahlung von 130'000 Dollar die Trumps Privatanwalt Michael Cohen kurz vor der Präsidentschaftswahl 2016 an die Pornodarstellerin Stormy Daniels geleistet hatte. Daniels, die mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford heisst, gibt an, Jahre vor der Wahl eine Affäre mit Trump gehabt zu haben, was dieser bestreitet.

Mit der Zahlung sollte offenbar verhindert werden, dass Clifford an die Öffentlichkeit geht, was Trump im Wahlkampf hätte schaden können. Die Geldflüsse könnten aber gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstossen haben.

Donald Trump bestreitet Affäre nach wie vor

Trump bestritt am Donnerstag erneut, jemals eine Affäre mit Clifford gehabt zu haben, und bezeichnete die Ermittlungen gegen ihn als politisch motiviert. «Ich habe absolut nichts Falsches getan, ich hatte nie eine Affäre mit Stormy Daniels, und ich hätte auch keine Affäre mit Stormy Daniels haben wollen», schrieb der 76-jährige Republikaner auf der Onlineplattform Truth Social.

Offenbar mit Blick auf die Geldzahlung an die Pornodarstellerin erklärte er, er habe sich auf seinen Anwalt verlassen, um eine Angelegenheit einer «Erpressung» zu regeln. Die Ermittlungen von Manhattans Staatsanwalt Alvin Bragg bezeichnete Trump als «politische Hexenjagd», die sich gegen ihn als aussichtsreichsten Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner für die Wahl 2024 richte. Der Rechtspopulist hatte im November angekündigt, bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr antreten zu wollen.

Sollte es zu einer Anklage gegen Trump kommen, wäre es das erste Mal, dass ein ehemaliger US-Präsident angeklagt wird. Zwar ist eine Anklageerhebung alles andere als sicher. Die «New York Times» schrieb aber, eine Einladung zur Aussage vor einer Grand Jury weise «fast immer darauf hin, dass eine Anklage nahe ist».

Weitere Ermittlungen laufen

Trump ist nicht nur in der Affäre Stormy Daniels im Visier von Ermittlern. Im Südstaat Georgia laufen Ermittlungen wegen einer möglichen illegalen versuchten Einflussnahme auf den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2020.

Ein US-Sonderermittler prüft zudem Trumps Verantwortung bei der Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021 und die Mitnahme von zahlreichen Geheimdokumenten aus dem Weissen Haus in Trumps Privatanwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida nach dem Ende der Amtszeit des Republikaners. Trump ist aber – zumindest bislang – bei einer dieser Ermittlungen angeklagt worden.

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