US-Kongress untersucht Starlink wegen Betrugszentren in Myanmar

Keystone-SDA
Keystone-SDA

USA,

Die USA ermitteln gegen das Satellitennetzwerk Starlink, das unter Verdacht steht, Internetzugänge für Betrugszentren in Myanmar bereitgestellt zu haben.

Starlink
Die USA ermitteln gegen das Satellitennetzwerk Starlink. (Archivbild) - dpa

Die USA haben eine Untersuchung zu der Bereitstellung von Internetzugängen für Online-Betrugszentren in Myanmar durch das Satellitennetzwerk Starlink eingeleitet. Starlink stehe unter Verdacht, Internetzugänge für sogenannte Scam-Zentren in Myanmar zur Verfügung zu stellen, die US-Bürger und Menschen weltweit um Milliardenbeträge gebracht haben sollen, teilte ein überparteilicher Ausschuss des US-Kongresses der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag mit.

Die Untersuchung läuft demnach bereits seit Juli. Das Unternehmen SpaceX von US-Milliardär Elon Musk, das Starlink betreibt, äusserte sich auf AFP-Anfrage zunächst nicht zu den Vorwürfen. Das Satellitennetzwerk Starlink ermöglicht es, auch abgeschiedene Gegenden mit schnellem Internet zu versorgen.

In dem Bürgerkriegsland Myanmar, in dem es vor allem in Grenzregionen kaum noch staatliche Strukturen gibt, betreiben kriminelle Banden zahlreiche Zentren für Cyberkriminalität. Erst im Februar waren die Behörden des südostasiatischen Landes im Rahmen einer grossangelegten Razzia gegen die Scam-Zentren vorgegangen. Tausende Ausländerinnen und Ausländer, viele von ihnen aus China, wurden dabei aus ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen befreit.

Starlink laut Bericht führender Anbieter in Myanmars Betrugszentren

Eine AFP-Recherche hatte ergeben, dass seit der Razzia im Februar zahlreiche Starlink-Antennen auf den Dächern bekannter Scam-Zentren in Myanmar aufgetaucht waren. Damit sei das Satellitennetzwerk innerhalb von drei Monaten zum grössten Internetanbieter Myanmars geworden.

Viele Menschen, die in Scam-Zentren arbeiteten, berichteten AFP im Nachhinein, sie seien mit der Aussicht auf gut bezahlte, ehrliche Jobs gelockt worden. Dann sei ihnen der Pass abgenommen worden, um sie zu den illegalen Aktivitäten wie Telefon-Betrug oder Online-Glücksspiel zu zwingen.

Viele berichteten, dass ihre Aufseher sie geschlagen oder auf andere Weise misshandelt hätten. Viele der aus Scam-Zentren in Myanmar befreiten Menschen, die AFP befragte, hatten Prellungen und Brandwunden.

In einem UN-Bericht von 2023 hiess es, dass mindestens 120'000 Menschen in den Betrugszentren in Myanmar arbeiten. Viele von ihnen werden demnach Opfer von Folter und sexueller Gewalt.

Kommentare

Weiterlesen

6 Interaktionen
Software-Problem

MEHR IN NEWS

isla-bella-tunnel
1 Interaktionen
Chur
Schweizer Nati
11 Interaktionen
WM-Rennen
Credit-Suisse
Laut Rechtsprofessor
1 Interaktionen
Bis 2027

MEHR AUS USA

Wolodymyr Selenksyj
1 Interaktionen
Entscheidung
Meghan Markle und Prinz Harry
36 Interaktionen
Barfuss-Prinz
alec baldwin baum
Schwerer Unfall
goldpreis
2 Interaktionen
Rekordhoch