Am Mittwochabend fand das erste TV-Duell unter den demokratischen Kandidaten für das Präsidentenamt statt. Besonders zwei Kandidaten konnten brillieren.
demokraten wahlkampf donald trump
Die Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, New-York-City-Bürgermeister Bill de Blasio (l-r), Tim Ryan, Julian Castro, Cory Booker, Elizabeth Warren, Beto O'Rourke, Amy Klobuchar, Tulsi Gabbard, Jay Inslee und John Delaney stehen mit der ersten Debatte zur Auswahl des demokratischen Präsidentschaftskandidaten auf der Bühne. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch und Donnerstag präsentieren sich die demokratischen Kandidaten im TV-Duell.
  • Besonders Aussenseiter Julián Castro konnte brillieren.
  • Heute Donnerstag treten die weiteren zehn Kandidaten in einer Fernsehdebatte aufeinander.

Welcher Kandidat der Demokraten wird am 3. November 2020 US-Präsident Donald Trump herausfordern? Eine Vielzahl demokratischer Politiker will sich dieser Herausforderung stellen. Die Partei hat darum das Kandidatenfeld auf 20 Bewerber beschränkt.

Zehn davon standen gestern in Florida ihre erste Fernsehdebatte. In einem Punkt waren sich die Kandidaten alle einig: Sie übten scharfe Kritik an der Politik von Trump. Bei Sachfragen aber gingen die Meinungen weit auseinander.

Elizabeth Warren mit meister TV-Präsenz

Eine, die sich von Beginn weg im besten Licht präsentieren konnte, war die 70-jährige Elizabeth Warren. «Pocahontas», wie sie von Donald Trump mehrmals bezeichnet wurde, gilt im demokratischen Bewerberfeld als eine der Favoriten.

Elizabeth Warren demokraten
Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Elizabeth Warren (M) spricht bei der Sendung des Fernsehsenders NBC News bei der ersten Debatte zur Auswahl des demokratischen Kandidaten für die US-Präsidentschaftswahl neben Cory Booker (l) und Beto O'Rourke. - dpa

Die linksliberale Senatorin aus Massachusetts punktete mit Aussagen zur wirtschaftlichen Lage. Derzeit würden nur die oberen Schichten des Landes davon profitieren. Beim Thema Einwanderung jedoch kam Warren kaum zu Wort.

Bei diesem Thema brillierte besonders ein Aussenseiter: Julián Castro – der einzige Latino im Rennen und ehemaliger Wohnungsbauminister unter Barack Obama. Als «herzzerreissend» bezeichnete er das Bild eines toten Vaters und seiner kleinen Tochter. Diese ertranken laut Berichten zufolge vor ein paar Tagen im Rio Grande beim Versuch, in die USA zu gelangen.

Election 2020 Debate
Der demokratische Präsidentschaftskandidat und frühere Wohnungsbauminister Julián Castro. - keystone

Castro sagte, er wolle Trumps Null-Toleranz-Politik an der Grenze rückgängig machen, sollte er gewählt werden. Man nahm ihm ab, dass ihm das Thema sehr am Herzen liegt.

Shootingstar Beto O'Rourke wirkte platt

Der New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio versuchte es mit kühnen Ideen und Angriffen auf seine Konkurrenten. Er sprach sich etwa für einen Steuersatz von 70 Prozent für Reiche aus.

Der Ex-Abgeordnete Beto O'Rourke wirkte in der ganzen TV-Debatte nicht authentisch. O'Rourke wurde zum Shootingstar, als er im Senatsrennen in Texas gegen den Republikaner Ted Cruz nur knapp unterlegen war.

Die weiteren Kandidaten des Abends waren Senator Cory Booker, die Abgeordnete Tulsi Gabbard, Washingtons Gouverneur Jay Inslee. Ebenso dabei waren die Senatorin Amy Klobuchar, der Abgeordnete Tim Ryan und der demokratische Politiker John Delaney.

Die mit Spannung erwartete NBC-Debatte lieferte einen Vorgeschmack darauf, wie hitzig der parteiinterne Auswahlprozess werden könnte. Eines ist klar: Der demokratische Kandidat muss ein dickes Fell aufweisen, um gegen die steten Provokationen von Donald Trump gelassen reagieren zu können.

Zweite Runde heute Abend

Heute Donnerstag stehen sich die weiteren zehn Kandidaten Red und Antwort. Unter ihnen zwei Schwergewichte: Der ehemalige Vizepräsident Joe Biden und der Zweitplatzierte bei den Vorwahlen 2016 Bernie Sanders.

bernie sanders
Er wird heute ins Geschehen eingreifen – US-Senator Bernie Sanders. - keystone

Am 3. Februar 2020 sollen die ersten parteiinternen Vorwahlen stattfinden. Mitte Juli soll dann definitiv feststehen, wer das Präsidentenamt angreifen wird.

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