US-Bundesjustiz richtet erstmals seit fast 70 Jahren eine Frau hin
Lisa Montgomery beging 2004 einen grausamen Mord an einer Schwangeren. Nun ist sie die erste Frau seit 1953, die von der US-Bundesjustiz hingerichtet wurde.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Jahr 2004 ermordete Lisa Montgomery eine schwangere Frau und stahl deren Baby.
- Die mittlerweile 52-Jährige wurde nun am Mittwoch dafür hingerichtet.
- Es ist das erste Mal seit 1953, dass die US-Justiz eine Frau hinrichtet.
Das Todesurteil gegen Lisa Montgomery ist am Mittwoch in der Justizvollzugsanstalt Terre Haute im Bundesstaat Indiana vollstreckt worden. Dies teilte das US-Justizministerium mit.
Der Oberste Gerichtshof hatte kurz zuvor den Weg für die Hinrichtung frei gemacht. Die 52-Jährige war wegen eines grausamen Mordes an einer Schwangeren zum Tode verurteilt worden.
Supreme Court gibt Behörden Recht
Ein Gericht im Bundesstaat Indiana hatte die Vollstreckung des Urteils am Montag wegen Zweifeln an Montgomerys Geisteszustand zunächst ausgesetzt. Ein Berufungsgericht hob die Entscheidung einen Tag später jedoch auf.

Der Supreme Court in Washington gab am Mittwoch schliesslich den Behörden Recht. Es war die erste Hinrichtung einer Frau durch die US-Bundesjustiz seit dem Jahr 1953.
Grausamer Mord vor 17 Jahren
Montgomery hatte 2004 eine Hochschwangere erwürgt und ihr dann das Baby aus dem Bauch geschnitten. Einen Tag nach der Tat wurde sie in ihrem Haus im Bundesstaat Missouri rund 250 Kilometer vom Tatort entfernt festgenommen.

Das geraubte Baby, das die grausige Tat überlebte, hatte sie bei sich. Vor ihrem Geständnis erzählte sie der Polizei und ihrem Mann, dass sie das Mädchen selbst zur Welt gebracht habe. Montgomery wurde im Jahr 2007 zum Tod verurteilt.
Mit zwölf weiteren Häftlingen verurteilt
Das US-Justizministerium entschied im vergangenen Jahr, dass die Hinrichtung vollzogen werden soll. Zeitgleich wurden zwölf andere Angeklagte Häftlinge aus US-Bundesgefängnissen zum Tode verurteilt.
Zuvor waren Hinrichtungen durch die Bundesjustiz 17 Jahre lang ausgesetzt gewesen. Der scheidende US-Präsident Donald Trump ist ein Befürworter der Todesstrafe. Ein Gnadengesuch von Montgomerys Anwälten ignorierte er.