US-Ärzteverband: Diät-Pillen und Magenbypass-OPs schon ab 12 Jahren

Immer häufiger sind bereits Kinder übergewichtig. In den USA etwa haben laut aktuellen Zahlen 16 Prozent Übergewicht. 20 Prozent sind fettleibig, bei sechs Prozent spricht man sogar schon von Adipositas, einer krankhaften Fettsucht. Dies schreibt das amerikanische Gesundheitsministerium.

Das Erschreckende: Seit 2020 haben sich diese Zahlen beinahe verdoppelt.

Dagegen wollen die US-Kinderärzte vorgehen. Mit fragwürdigen Methoden.

Ernährungsumstellung? Fehlanzeige. Sie empfehlen stattdessen erstmals bereits bei Kindern ab zwölf Jahren eine Magenbypass-Operation. Auch einer medikamentösen Behandlung mit Diät-Pillen stehen sie positiv gegenüber. Denn, so der Konsens, «Abwarten funktioniert nicht».

Eltern sollen also nicht darauf hoffen, dass ihre Kinder den «Babyspeck» mit zunehmendem Alter verlieren würden. Im Gegenteil: Die Gewichtszunahme würde dann bis ins Erwachsenenalter immer weiter voranschreiten. Doch was können die Erziehungsberechtigten dann tun?

«Je eher man einschreitet, desto besser», rät Joan Han, Spezialistin für Kinderdiabetes im US-Sender «NBCNews». Frühzeitige Magenverkleinerungen könnten Gesundheitsrisiken wie Diabetes-Typ-zwei und Bluthochdruck sogar wieder rückgängig machen, erklärt die Medizinerin weiter. «Deshalb sollte man auch bei Jugendlichen Operationen in Betracht ziehen.»

Damit nicht genug: Auch Diät-Pillen können verschrieben werden – bereits für Sechsjährige. Eine Studie des «New England Journal of Medicine» belege demnach: Übergewichtige Jugendliche profitieren von der Einnahme des Medikaments Wegovy.

Das als «Fett-weg-Spritze» bekannt gewordene Präparat wurde ursprünglich für Diabetes-Patienten entwickelt. Eine Nebenwirkung: Gewichtsabnahme! Viele Promis, darunter etwa Elon Musk, schwören darauf.

Doch es gibt einen Haken: «Das Problem mit diesen Medikamenten ist nur, dass sie extrem teuer sind.» Viele Krankenkassen würden die Kosten nicht übernehmen, so Medizinerin Han.