Der ehemalige nationale Sicherheitsberater sieht wenig Hoffnung für Afghanistan. Er kritisiert in erster Linie die amerikanischen Politiker.
John Bolton
US-Sicherheitsberater John Bolton. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • John Bolton blickt mit Sorge auf die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan.
  • Das Land werde um Jahrhunderte zurückgeworfen durch ihre Herrschaft, meint Bolton.
  • Nach dem Truppenabzug kritisiert der Ex-Berater von Trump den politischen Kurs der USA.

Afghanistan wird infolge der Machtübernahme durch die Taliban «zurück ins 15. Jahrhundert» fallen. Diese Ansicht vertritt der frühere nationale Sicherheitsberaters John Bolton (72). Die militant-islamistischen Taliban seien eine Gruppe des «mittelalterlichen, religiösen Fanatismus», sagte Bolton am Montag dem Radiosender NPR.

Die Taliban hätten kein Interesse an einer Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft. Sie würden schon bald wieder islamistischen Terrorgruppen Schutz bieten, warnte er.

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Trump wird die Schuld am Afghanistan-Choas gegeben. Im Bild: Taliban in Afghanistan. (Archivbild) - keystone

Der Republikaner Bolton war unter Ex-Präsident George W. Bush US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, dem früheren Präsidenten Donald Trump diente er zeitweise als nationaler Sicherheitsberater. Trump hatte ihn 2019 wegen Meinungsverschiedenheiten entlassen.

«Katastrophales Versagen amerikanischer Führung»

Bolton bezeichnete die Machtübernahme durch die Taliban als «katastrophales Versagen amerikanischer Führung». Präsident Joe Biden hätte an der von Trump vorgegebenen «falschen» Politik festgehalten. Damit meinte er ein Abkommen mit den Taliban und den Abzug aus Afghanistan. Dazu habe er diese Strategie dann auch noch vermasselt, sagte Bolton über den Demokraten.

Er sagte, Trump hätte vermutlich genauso gehandelt wie nun Biden. Für die Sicherheit der USA hätten US-Truppen aber in Afghanistan bleiben sollen, kritisierte Bolton.

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