Der frühere Privatanwalt von US-Präsident Donald Trump, Michael Cohen, ist wieder hinter Gittern.
Michael Cohen
Michael Cohen - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • 53-Jähriger hatte gegen Hausarrest verstossen.

Der im Mai wegen der Coronavirus-Pandemie aus dem Gefängnis entlassene 53-Jährige habe gegen die Auflagen seines Hausarrests verstossen, sagte ein Sprecher der Gefängnisbehörden am Donnerstag. Er sei deswegen wieder in eine Haftanstalt eingeliefert worden.

Die frühere rechte Hand Trumps war im Mai aus dem Gefängnis entlassen worden, um eine Ausbreitung des Coronavirus bei Häftlingen einzudämmen. Er durfte aber seine Wohnung nicht verlassen. Vergangene Woche veröffentlichte das Boulevardblatt «New York Post» dann ein Foto des Anwalts, wie er auf der Terrasse eines Restaurants in Manhattan isst.

Cohen war im Dezember 2018 wegen Steuer- und Finanzdelikten sowie Falschaussagen zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Anwalt hatte unter anderem vor der Präsidentschaftswahl 2016 Schweigegelder an zwei Frauen gezahlt, die nach eigenen Angaben Sex mit Trump gehabt hatten. Unter ihnen ist die Pornodarstellerin Stormy Daniels. Cohen verstiess damit gegen das Recht zu Wahlkampffinanzen.

Mit den juristischen Folgen der Schweigegeldzahlungen befasste sich just am Donnerstag auch der Oberste US-Gerichtshof: Der Supreme Court in Washington urteilte, dass ein New Yorker Staatsanwalt im Zuge seiner Ermittlungen zu dem Fall grundsätzlich Finanzunterlagen Trumps anfordern darf. Der Präsident geniesse keine «absolute Immunität», mit der er eine Herausgabe solcher Dokumente verhindern könne.

Der Gerichtshof fügte Trump damit eine schwere juristische Niederlage zu. Allerdings wurde der Fall zugleich an Gerichte unterer Instanz zurücküberwiesen. Die juristischen Auseinandersetzungen über Trumps Steuererklärungen und weitere Finanzunterlagen dürften sich also weiter hin ziehen.

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