Trump erklärt Kriegsende am 8. Mai zum «Tag des Sieges»
US-Präsident Donald Trump will das Ende des Zweiten Weltkriegs künftig mit einem «Tag des Sieges» feiern.

«Wir haben weit mehr als jedes andere Land dazu beigetragen, den Zweiten Weltkrieg siegreich zu beenden», schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Daher erkläre er den 8. Mai zum «Tag des Sieges im Zweiten Weltkrieg» sowie den 11. November zum «Tag des Sieges im Ersten Weltkrieg».
«Wir haben beide Kriege gewonnen, niemand war annähernd so stark, mutig oder militärisch brillant wie wir», schrieb Trump weiter. Dennoch gebe es in den USA bislang keine Siegesfeiern – dies wolle er nun ändern. «Wir werden wieder anfangen, unsere Siege zu feiern», schrieb Trump.
Wie diese Feiern aussehen sollen, war zunächst nicht bekannt. Trump habe auch kein Dekret erlassen, um seine Ankündigung umzusetzen, schrieb die «New York Times».
Bislang war der 8. Mai in den USA als V-E Day (Victory in Europe), der 11. November als «Veterans Day», ein Feiertag zu Ehren der Veteranen bekannt.
Auch Russland feiert Tag des Sieges
Die Alliierten Sowjetunion, USA, Grossbritannien und Frankreich hatten Hitler-Deutschland im Mai 1945 – vor 80 Jahren – bezwungen und damit den Zweiten Weltkrieg in Europa beendet. Die Siegermächte begehen den Jahrestag auf eigene Weise. Während in Frankreich der Befreiung von der deutschen Besatzung gedacht wird, ist der 8. Mai in Grossbritannien als «VE Day» (Victory in Europe) bekannt.
Russland feiert den sowjetischen Sieg über Nazideutschland am 9. Mai, dem russischen Tag des Sieges, mit grossen Militärparaden. Im Zweiten Weltkrieg kämpften Russen gemeinsam mit Soldaten anderer Sowjetrepubliken in der Roten Armee. Diese hatte mit vielen Millionen toter Soldaten und Zivilisten die grösste Opferzahl zu beklagen.
Trumps Behauptung, die USA hätten mehr als jedes andere Land zum Sieg beigetragen, könnte daher für Verärgerung in Russland sorgen, schrieben die «New York Times» und das Portal «Politico».
Die USA hatten nach der Landung der Alliierten in der Normandie 1944 entscheidenden Anteil an der Niederlage Hitler-Deutschlands. Allerdings endete der Krieg für die Vereinigten Staaten, die erst nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor im Dezember 1941 eintraten, erst später: mit der Kapitulation Japans am 2. September 1945.
Trump will Geschichte der USA umschreiben
Trump hatte bereits zuvor Schritte unternommen, um die Geschichte der USA umzudeuten. Ende März unterschrieb er ein Dekret mit dem Namen «Wiederherstellung von Wahrheit und Vernunft in der amerikanischen Geschichte».
Darin beauftragte er seinen Vize JD Vance damit, vor allem in Museen auf Darstellungen im Sinne der neuen Regierung hinzuarbeiten.