Trump an Israels Justiz: Lasst Netanjahu gehen
Trump wirft Israels Justiz öffentlich vor, mit dem Korruptionsverfahren gegen Netanjahu die Bemühungen um ein Abkommen im Gaza-Krieg behindern.

Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump hat die israelische Justiz für eine «politische Hexenjagd» kritisiert.
- Es geht dabei um Netanjahu, gegen den seit fünf Jahren ein Korruptionsprozess läuft.
- Trump wirft der Justiz vor, Verhandlungen für Waffenruhe in Gaza und Iran zu behindern.
«Das ist eine POLITISCHE HEXENJAGD, ganz ähnlich wie die Hexenjagd, die ich erdulden musste», schrieb Donald Trump auf seiner Plattform Truth Social. «Diese Farce der Gerechtigkeit wird sowohl die Verhandlungen mit dem Iran als auch mit der Hamas beeinträchtigen». Damit wettert Trump zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage gegen Israels Justiz.
Gegen Israels Regierungschef Netanjahu läuft seit fünf Jahren ein Korruptionsprozess. Er ist wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt. Anfang des Monats sagte er erstmals im Kreuzverhör aus. Laut der «Times of Israel» wird erwartet, dass das Verhör bald fortgesetzt wird. «Es ist Wahnsinn, was die ausser Kontrolle geratenen Staatsanwälte Bibi Netanjahu antun», schrieb Trump, der selbst immer wieder Ärger mit der Justiz im eigenen Land hat. Netanjahus Spitzname Bibi ist eine Kurzform seines Vornamens.
«Er ist ein Kriegsheld und ein Ministerpräsident, der zusammen mit den Vereinigten Staaten grossartige Arbeit geleistet hat, um die gefährliche nukleare Bedrohung im Iran erfolgreich zu beseitigen. Wichtig ist, dass er gerade dabei ist, ein Abkommen mit der Hamas auszuhandeln, das auch die Rückführung der Geiseln beinhaltet», fügte der US-Präsident hinzu. «LASST BIBI GEHEN, ER HAT EINE GROSSE AUFGABE ZU ERFÜLLEN!». Erst vor wenigen Tagen hatte Trump auf seiner Plattform gewettert, er sei «schockiert», dass der Staat Israel «die lächerliche Hexenjagd gegen seinen Ministerpräsidenten fortsetzt».
Trump: Gaza-Waffenruhe «innerhalb der nächsten Woche
Donald Trump hatte zuvor gesagt, er gehe davon aus, dass «innerhalb der nächsten Woche» eine Waffenruhe im Gazastreifen erreicht werden könne. Israelische Beamte dämpften laut Medienberichten jedoch die Erwartungen. Demnach habe es bislang keine bedeutende Veränderung in den Positionen beider Seiten in den wichtigsten Streitpunkten gegeben, darunter die Forderung der Terrororganisation Hamas nach Garantien für ein Ende des Krieges in Gaza.
Das selbsterklärte Ziel der israelischen Regierung in dem seit mehr als 20 Monaten andauernden Krieg im Gazastreifen ist, die Hamas zu zerschlagen und die restlichen Geiseln freizubekommen. Nach offiziellen israelischen Angaben werden noch 22 lebende Entführte in Gaza festgehalten. Bei 28 weiteren geht es demnach nur noch um die Übergabe ihrer sterblichen Überreste.