Der US-Luftfahrtkonzern Boeing muss seine Pläne für das «Starliner»-Raumschiff um weitere Monate verschieben.
Das «Starliner»-Projekt des US-Flugzeugkonzerns Boeing kämpft erneut mit technischen Problemen. (Archivbild)
Das «Starliner»-Projekt des US-Flugzeugkonzerns Boeing kämpft erneut mit technischen Problemen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/NASA/JOEL KOWSKY HANDOUT
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Testflug der Boeing-Raumkapsel zur ISS verzögert sich um weitere Monate.
  • Das Raumschiff, das dereinst von der Erde zur ISS fliegen soll, muss zurück in die Garage.

Nach der Absage eines unbemannten Testflugs mit der Kapsel Anfang des Monats müsse die Kapsel von ihrer Trägerrakete getrennt und zur eingehenderen Untersuchung in ein Werk im Kennedy Space Center im US-Bundesstaat Florida geschickt werden, teilte Boeing am Freitag mit. Dies verzögere den Testflug um mehrere Monate.

Der «Starliner» hatte eigentlich schon Ende Juli zur ISS starten sollen. Die Mission war aber mehrfach verschoben worden - zunächst nach einem Problem, das nach Ankunft des russischen Forschungsmoduls «Nauka» an der ISS auftrat, dann wegen Ventil-Problemen.

Boeing Starliner
Illustration der Boeing-Raumkapsel «Starliner». - NASA/BOEING/AFP/Archiv

Der unbemannte Testflug soll die Grundlage dafür schaffen, dass der «Starliner» künftig Astronauten zur Raumstation transportieren kann. Mit dem Testflug wollte Boeing sein Raumfahrtprogramm nach mehreren Rückschlägen wieder auf Kurs bringen.

Ein erster unbemannter Testflug der «Starliner»-Kapsel war 2019 wegen Software-Problemen gescheitert. Das Raumschiff konnte die ISS damals nicht ansteuern und kehrte vorzeitig zur Erde zurück.

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hatte ihr Shuttle-Programm wegen hoher Kosten und nach zwei Unglücken vor zehn Jahren eingestellt und war in der Folge auf russische Raketen angewiesen, um zur ISS zu kommen.

boeing Starliner test
Mitarbeiter von Boeing, NASA und der US-Armee inspizieren die «Starliner»-Kapsel nach einer Landung in der Wüste von New Mexico. (Archivbild) - DPA

Um wieder unabhängiger von Russland zu werden, beauftragte die US-Regierung unter dem damaligen Präsidenten Barack Obama das Unternehmen SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk sowie den Luftfahrtriesen Boeing mit dem Bau von Raumfähren für bemannte Missionen.

In dem Wettstreit hat SpaceX aber klar die Nase vorn: Anders als Boeing hat das Unternehmen schon Astronauten zur ISS gebracht.

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