In den USA ist die Leiche einer Nonne nach vier Jahren unverwest exhumiert worden. Tausende Katholiken sind in das Kloster gepilgert, um das «Wunder» zu sehen.
Katholische Kirche
Tausende Katholiken glauben im aktuellen Fall der unverwesten Nonne an ein Wunder. - afp
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Das Wichtigste in Kürze

  • Tausende Katholiken sind in den letzten Tagen zu einem US-Kloster gepilgert.
  • Sie wollen die unverweste Leiche der Kloster-Gründerin sehen.
  • Diese wurde vier Jahre nach ihrem Tod unversehrt exhumiert – ein Wunder.

Unerwartete Heilung, Statuen, die Blut weinen, und göttliche Erscheinungen in der Form von Jesus oder Maria: Wunder sind schon seit den Anfängen der Religion ein wichtiger Teil des katholischen Glaubens.

Auch heute noch lösen solche wundersamen Ereignisse eine grosse Faszination aus, wie ein neues Beispiel aus dem US-Bundesstaat Missouri zeigt: In den letzten Tagen sind Tausende Gläubige ins Benediktinerinnen-Kloster «Maria, Königin der Apostel» gepilgert, um eine Leiche zu sehen.

Leiche nach vier Jahren unversehrt

Denn der Körper von Schwester Wilhelmina Lancaster wurde vier Jahre nach ihrem Begräbnis fast unversehrt wieder exhumiert. Obwohl sie nicht einbalsamiert worden war. Über dieses neue Wunder berichtet die Catholic News Agency. Obwohl die bei ihrem Tod 95-Jährige nur in einem einfachen Holzsarg begraben worden war, ist ihre Leiche kaum verwest.

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Die Kloster-Gründerin starb am 29. Mai 2019. Wie es oft üblich ist, wollten die Benediktinerinnen ihren Körper exhumieren, um die Gebeine in die Klosterkapelle zu verlegen.

Als sie den Sarg öffneten, fanden sie aber nicht wie erwartet ein Skelett, sondern einen vollständigen Körper mit ihrem Ordenskleid. Und das, obwohl ein Riss Feuchtigkeit und Erde in den Sarg einliess. Auf der Leiche hatte sich jedoch eine dicke Schimmelschicht gebildet.

«Ich sehe ihren Fuss!»

Der Fund war ein Schock für die bei der Exhumierung Anwesenden. «Ich sehe ihren Fuss!», soll die Äbtissin Mutter Cecilia dem Bericht zufolge gerufen haben.

Die Umstehenden brachen daraufhin in Jubel aus. Im Katholizismus sind mehrere Hunderte sogenannte «unverwesliche» Leichen bekannt – sie gelten als göttliches Zeichen.

«Wir glauben, dass sie die erste afroamerikanische Frau ist, die unversehrt aufgefunden wurde», sagte die Äbtissin der Catholic News Agency. Die Nonnen hätten zuerst selbst nicht gewusst, wie sie mit dem Körper umgehen sollen.

Schliesslich hoben sie ihre Gründerin aus dem Grab und befreiten den Leichnam mit warmem Wasser vom Schimmel. Dadurch und durch den Kontakt mit der Luft schrumpfte der Körper etwas, die Haut verdunkelte sich. Dann fertigten die Nonnen eine Wachsmaske für das fast vollkommen erhaltene Gesicht und ihre Hände an.

Dann wurde der Leichnam für einige Tage in der Kapelle des Klosters aufgebahrt. Nun soll er nach einer Prozession in einem Glaskasten ausgestellt werden, «um ihre wachsende Zahl von Anhängern willkommen zu heissen».

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