Durch 16 Polizeikugeln starb der damals 17-jährige afroamerikanische Laquan McDonald. Nun wurden vier Beamte entlassen.
Zu Fall Laquan McDonald
Garry McCarthy (2.v.l.), damaliger Polizeipräsident von Chicago, steht neben dem damaligen Bürgermeister von Chicago, Rahm Emanuel (r). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor fünf Jahren wurde ein 17-jähriger Afroamerikaner durch 16 Polizeikugeln getötet.
  • Nun wurden vier Beamte in Verbindung mit dem Fall entlassen.
  • Das Polizeipräsidium wirft ihnen Pflichtverletzung und Vertuschung vor.

Knapp fünf Jahre nach tödlichen Polizeischüssen auf den Afroamerikaner Laquan McDonald hat die Polizei in Chicago vier Beamte in Verbindung mit dem Fall entlassen. Das Polizeipräsidium wirft ihnen Pflichtverletzung und Vertuschung vor, wie US-Medien am Donnerstag (Ortszeit) berichteten.

Drei der Polizisten hätten die «angebliche Bedrohung», die der Schwarze dargestellt habe, in ihren Aussagen zu dem Vorfall übertrieben, hiess es. Damit hätten sie die Schüsse rechtfertigen und den Todesschützen decken wollen. Ihr Vorgesetzter habe die Aussagen anschliessend nicht ausreichend überprüft.

Polizist schoss auf liegenden McDonald

Der damals 17-jährige Afroamerikaner Laquan McDonald wurde im Oktober 2014 von 16 Polizeikugeln getroffen. Lediglich zwei trafen ihn im Stehen. Ein Polizist schoss weiter auf ihn, als McDonald schon am Boden lag. Nach einer ersten Darstellung seiner Kollegen war der Schwarze zuvor mit einem Messer auf ihn losgegangen - in einem 2015 veröffentlichten Video von der Tat ist zu sehen, dass er das eindeutig nicht tat.

Die Veröffentlichung des Videos hatte zu Protesten und der Entlassung von Polizeichef Garry McCarthy geführt. Der Polizist Jason Van Dyke, der die tödlichen Schüsse abfeuerte, wurde im Oktober 2018 in einem spektakulären Prozess wegen Mordes im Dienst verurteilt.

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