Die Welle von Lungenerkrankungen nach dem Konsum von E-Zigaretten in den USA setzt sich fort: Mittlerweile stieg die Zahl der Fälle auf 530, wie die US-Gesundheitsbehörde CDC am Donnerstag (Ortszeit) mitteilte.
Mehr als die Hälfte der Erkrankten ist jünger als 25
Mehr als die Hälfte der Erkrankten ist jünger als 25 - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • In den USA steigt die Anzahl von Lungererkrankungen wegen E-Zigaretten auf 530 an.
  • Mehr als die Hälfte der Erkrankten ist jünger als 25 Jahre, sieben Patienten starben.
  • Drei Viertel der Erkrankten sind Männer. 16 Prozent sind unter 18 Jahre alt.

Die Aufsichtsbehöre FDA sammelte nach Angaben ihres Vertreters Mitch Zeller bislang mehr als 150 verdächtige Proben. Es sei bislang jedoch weiter unklar, welche Substanzen für die Lungenerkrankungen durch E-Zigaretten verantwortlich sind.

E-Zigaretten USA
In den USA gibt es immer mehr Meldungen ungeklärter Lungenerkrankungen, die nach dem Konsum von E-Zigaretten auftreten. - dpa-infocom GmbH

Viele der Betroffenen hatten jedoch auf dem Schwarzmarkt gekaufte Produkte inhaliert, die den Cannabis-Inhaltsstoff THC enthielten. Die Ermittlungen seien «komplex», mit einem raschen Ergebnis sei nicht zu rechnen, sagte Anne Schuchat von der Gesundheitsbehörde CDC.

Mehrere Jugendliche liegen im Koma

Die Gesundheitsbehörden waren im Juli erstmals auf eine Häufung von Fällen schwerer Lungenerkrankungen bei Nutzern von E-Zigaretten aufmerksam geworden. Die Betroffenen leiden unter Symptomen wie starken Atemproblemen und Brustschmerz, viele müssen künstlich beatmet werden. Mehrere Jugendliche liegen im künstlichen Koma.

Donald Trump E-Zigaretten
Donald Trump: «Menschen sterben durch das Rauchen von E-Zigaretten.» - Keystone

Die US-Regierung kündigte inzwischen ein landesweites Verbot von E-Zigaretten mit Aromastoffen an. E-Zigaretten mit süsslichen oder nach Menthol schmeckenden Zusatzstoffen sind besonders bei jungen Leuten in den USA sehr beliebt. Die US-Bundesstaaten Michigan und New York verhängten bereits ein Verbot von aromatisierten E-Zigaretten.

E-Zigaretten werden aggressiv beworben

Die grossen Tabakkonzerne bewerben E-Zigaretten seit einigen Jahren auf der Suche nach neuen Kunden aggressiv: Nach ihren Angaben sind diese Produkte deutlich weniger gefährlich als traditionelle Zigaretten und können Rauchern dabei helfen, komplett auf «sicherere» Alternativen umzusteigen.

Juul E-Zigaretten
Zwei junge Frauen posieren mit ihren E-Zigaretten der Marke Juul. - Instagram

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bergen die batteriebetriebenen Geräte, bei denen mit Nikotin versehene Flüssigkeiten verdampft werden, aber ebenfalls Gesundheitsrisiken für die Konsumenten. Sie fordert deshalb deren Regulierung. Kritiker befürchten vor allem, dass sie Jugendliche nikotinabhängig machen.

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