Das Pharmaunternehmen HRA Pharma will die erste rezeptfreie Verhütungspille in den USA anbieten.
Apotheke im US-Bundesstaat Florida
Apotheke im US-Bundesstaat Florida - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein französischer Konzern will die erste rezeptfreie Verhütungspille in den USA anbieten.
  • HRA Pharma hat deshalb einen Antrag bei der US-Arzneimittelbehörde eingereicht.

Das französische Unternehmen reichte am Montag einen Antrag bei der US-Arzneimittelbehörde FDA ein, seine östrogenfreie Minipille Opill künftig ohne Rezept verkaufen zu dürfen. HRA-Pharma-Manager Frédérique Welgryn sprach von einem «historischen Antrag». Eine sichere und wirksame Verhütungspille rezeptfrei anzubieten, werde mehr Frauen einen Zugang zu Verhütungsmitteln «ohne unnötige Hürden» ermöglichen.

Der Antrag wurde just mehrere Wochen eingereicht, nachdem der Oberste Gerichtshof der USA das landesweite Grundrecht auf Abtreibungen abgeschafft hatte. Die höchst umstrittene Entscheidung des Supreme Court hat auch zu Überlegungen geführt, wie der Zugang zu Verhütungsmitteln verbessert werden kann, um ungewollte Schwangerschaften zu verhindern.

Eine Sprecherin von HRA Pharma sagte aber, die zeitliche Nähe zwischen Supreme-Court-Entscheidung und dem Antrag für eine rezeptfreie Pille sei «zufällig». Das Unternehmen habe schon vor sieben Jahren begonnen, wissenschaftliche Untersuchungen für den Antrag zusammenzutragen.

In vielen Ländern wie Brasilien, Griechenland, Mexiko und Portugal gibt es bereits Verhütungspillen ohne Rezept. In vielen anderen Ländern - darunter Deutschland - ist dagegen ein Rezept von einer Ärztin oder einem Arzt nötig.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Arzt