In Peru haben Archäologen ein Massengrab mit Knochenresten von mehr als 140 Kindern entdeckt. Sie sollen im 15. Jahrhundert während eines Rituals geopfert worden sein.
Archäologen haben in Peru ein Massengrab mit Knochenresten von 140 Kindern entdeckt.
Archäologen haben in Peru ein Massengrab mit Knochenresten von 140 Kindern entdeckt. - Gabriel Prieto/National Geographic/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Archäologen haben in Peru ein Massengrab mit Knochen von 140 Kindern gefunden.
  • Die Überreste stammen aus dem 15. Jahrhundert.
  • Die Kinder sind vermutlich wegen anhaltender Regenfälle geopfert worden.

In einem Massengrab im Norden Perus haben Archäologen aus Peru und den USA Knochenreste von mehr als 140 Kindern gefunden. Es könnte es sich um Überreste des grössten Kinderopfer-Rituals der Welt handeln, heisst es in einem Beitrag der Zeitschrift «National Geographic». Demnach wurden die Kinder vor rund 550 Jahren offensichtlich während einer Opfergabe der vorspanischen Kultur Chimú getötet.

Entnahme des Herzens

Viele der gefundenen Skelette wiesen Schnitte am Brustbein und Ausrenkungen im Rippenbereich auf, was auf eine rituelle Praxis zur Entnahme des Herzens schliessen lasse, vermuten die Forscher. «Es handelt sich um eine Opfergabe in Form eines systematischen Rituals», zitierte «National Geographic» den leitenden Archäologen John Verano von der Tulane University in den USA.

Die Knochenfunde stammen von Kindern, die im 15. Jahrhundert gelebt haben.
Die Knochenfunde stammen von Kindern, die im 15. Jahrhundert gelebt haben. - Gabriel Prieto/National Geographic/dpa

Die ersten Knochen wurden demnach 2011 von dem peruanischen Archäologen Gabriel Prieto gefunden, die Ausgrabungen dauerten bis 2016 an. Laut ersten Erkenntnissen starben die Kinder in einem Alter zwischen fünf und vierzehn Jahren.

Für Sonne geopfert

Der Anthropologe Haagen Klaus von der George Mason University spekuliert über die möglichen Gründe für die drastische Opfergabe. Demnach seien womöglich anhaltende Regenfälle die Ursache dafür. Die Chimús seien womöglich zu dem Schluss gekommen, dass ihre bisherigen Opfer nicht effektiv genug gewesen seien. «Die Menschen opfern, was für sie am wertvollsten ist», glaubt der Wissenschaftler.

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