Die Laisierung ist die schwerste Strafe, die die katholische Kirche gegen Priester verhängen kann. Zwei Bischöfe aus Chile verlieren Klerikerstatus.
Papst Franziskus bei einer Messe in Dublin.
Papst Franziskus bei einer Messe in Dublin. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Rahmen des Missbrauchsskandals in der chilenischen Kirche greift der Papst hart durch.
  • Zwei Bischöfe werden aus dem Klerikerstand ausgeschlossen – die Höchststrafe für Kleriker.

Papst Franziskus hat eine der härtesten Kirchenstrafen gegen zwei chilenische Bischöfe verhängt: Wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern entliess Franziskus den früheren Erzbischof Francisco José Cox Huneeus und den ehemaligen Bischof Marco Antonio Ordenes Fernández heute Samstag aus dem Klerikerstand. Damit verlieren sie ihren Bischofstitel und sind auch keine Priester mehr. Grund für die Strafe seien «offenkundige Akte des Missbrauchs von Kindern», erklärte der Vatikan.

Die so genannte Laisierung ist die schwerste Strafe, die die katholische Kirche gegen Priester verhängen kann. Die Betroffenen verlieren sämtliche Ämter, Rechte und Aufgaben, die mit dem Stand als Kleriker zu tun haben. Auch privat dürfen sie keine priesterlichen Funktionen mehr ausüben.

Das «schmerzhafte Übel des Kindesmissbrauchs»

Der Vatikan gab die Strafen nach einem Treffen des Papstes mit dem chilenischen Präsidenten Sebastián Pinera bekannt. Thema der Unterredung sei die «schwierige Situation» in der von Missbrauchsskandalen erschütterten chilenischen Kirche gewesen, teilte der Vatikan mit. Es sei um das «schmerzhafte Übel des Kindesmissbrauchs» gegangen und um den Kampf gegen solche Vergehen und ihre Vertuschung.

Die Aufarbeitung von Missbrauchsvorwürfen sorgt in der katholischen Kirche in Chile seit Monaten für Aufruhr. Ermittelt wird gegen 167 Verdächtige, darunter 96 Priester. Im Zusammenhang mit der Affäre um Kindesmissbrauch hatten im Mai 34 Bischöfe des Landes ihren Rücktritt geschlossen eingereicht.

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