Im Oktober soll in Ohio (USA) ein Zivilprozess gegen rund zwei Dutzend Firmen aus der Herstellungs- und Lieferkette für Opioid-Schmerzmittel beginnen.
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OxyContin Pillen in einer Apotheke. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Rund zwei Dutzend Unternehmen aus dem Opioid-Bereich müssen sich einer Zivilklage stellen.
  • Sie sollen für die rund 220`000 Todesfälle an Überdosen mitverantwortlich sein.

Im Oktober soll einer der grössten Zivilprozess in Ohio (USA) vor Gericht stattfinden. Rund zwei Dutzend Unternehmen wird vorgeworfen, für die drittgrösste Epidemie der USA mitverantwortlich zu sein.

Bisher starben nämlich rund 220`000 Menschen an einer Überdosis von rezeptpflichtigen Opioiden.

Angeklagt sind vor allem Firmen aus der Herstellungs- und Lieferkette für Opioid-Schmerzmittel, wie die «NZZ» schreibt. Die Klage wurde dabei von rund 2000 Städten, Counties und Indianerstämmen formuliert.

Lieferungen von rezeptpflichtigen Opioiden

Die Drogenkontrollbehörde DEA musste aufgrund einer Gerichtsklage der «Washington Post» ihre Datenbank über die Lieferungen von rezeptpflichtigen Opioiden offenlegen. Und zwar mit den Daten zwischen 2006 und 2012.

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Während dem Gerichtsverfahren zu Opiod-Lieferungen im Gericht Cleveland, Ohio. - Keystone

Dabei wurde klar: Die Lieferungen wuchsen zusammen mit der Epidemie und der Verbreitung der Schmerzmittel auf dem Schwarzmarkt. Von 2006 bis 2012 stieg die Liefermenge um 51 Prozent von 8,4 auf 12,6 Milliarden Pillen.

Keine Analyse der Lieferungen

Die Unternehmen sollen es unterlassen haben, verdächtige Lieferungen vor dem Versand zu analysieren. Man habe weggeschaut und jegliche Verantwortung dafür abgewiesen, was an wen geliefert wurde.

Zu Anfang treten zwei Counties – Cuyahoga (Cleveland) und Summit (Akron) – als Kläger auf. Den Firmen drohen aber nicht nur Gelstrafen im Zivilprozess. In New York und Cincinnati (Ohio) wurden nämlich auch Strafklagen erhoben.

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