Nordkorea schürt mit zwei Waffentests neue politische Spannungen. US-Präsident Donald Trump sieht die Chancen für rasche Gesprächsfortschritte gefährdet.
Nordkorea Tests
Dieses von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zur Verfügung gestellte Foto zeigt einen Waffentest in Nordkorea. - KCNA/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nordkorea hat innert weniger Tage zwei Raketentests durchgeführt.
  • Donald Trump sieht durch die Tests die Chance für erneute Gespräche schwinden.

Die selbst erklärte Atommacht Nordkorea führte zwei Raketentests inner weniger Tagen durch. Das Land hat von einer Übung für einen Angriff aus grosser Entfernung gesprochen.

Machthaber Kim Jong Un habe am Donnerstag persönlich die Übung für «verschiedene Angriffsmittel von grosser Reichweite» überwacht. Das berichteten die Staatsmedien am Freitag, ohne dabei das Wort Rakete zu verwenden. Südkoreas Militär hatte zuvor die getesteten Flugkörper als zwei Kurzstreckenraketen identifiziert.

Nordkorea Tests
Dieses von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zur Verfügung gestellte Foto zeigt einen Waffentest in Nordkorea. - dpa

Nordkorea will laut Trump verhandeln

US-Präsident Donald Trump sieht durch die Tests die Chancen für eine rasche Fortsetzung der Atomgespräche mit Nordkorea schwinden. Er wisse, dass die Nordkoreaner verhandeln wollten, sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) in Washington.

Es war eine Anspielung auf die festgefahrenen Gespräche über das Atomwaffenprogramm Nordkoreas. «Doch denke ich nicht, dass sie bereit sind, zu verhandeln», sagte Trump als Reaktion auf die Tests. «Niemand ist glücklich darüber.» Die Beziehungen gingen aber weiter.

Raketen landeten vor Ostküste im Meer

Seit dem Gipfel von Trump und Kim Ende Februar in Hanoi ist die Verunsicherung in der Region gewachsen. Beide konnten sich damals in der zentralen Frage der atomaren Abrüstung Nordkoreas nicht einigen. Pjöngjang forderte dabei vergeblich eine Aufhebung eines Grossteils der internationalen Sanktionen gegen das Land.

Das Ziel der Übung war, an der westlichen Front die Fähigkeiten der Verteidigungseinheiten zur schnellen Reaktion zu prüfen. Dies sagen Berichte aus Nordkorea. Eine Rakete sei nach dem Start im Nordwesten Nordkoreas 420 Kilometer und eine andere 270 Kilometer weit geflogen. Das berichtet das südkoreanische Militär.

Nordkorea Tests
Dieses von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zur Verfügung gestellte Foto zeigt Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, der einen Waffentest verfolgt. - KCNA/dpa

Beide Raketen seien vor der Ostküste Nordkoreas im Meer gelandet. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Dave Eastburn, sprach laut Berichten südkoreanischer Medien in einer Mitteilung von «mehreren ballistischen Raketen».

UN verbietet Nordkorea bestimmte Raketen

UN-Resolutionen verbieten Nordkorea – das mehrfach Atombomben getestet hat – die Starts ballistischer Raketen kurzer, mittlerer und langer Reichweite. Solche Raketen sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die einen konventionellen, chemischen, biologischen oder atomaren Sprengkopf transportieren können.

Erst am Samstag hatte Nordkorea nach eigenen Angaben Mehrfach-Raketenwerfersysteme mit grösserer Reichweite und taktische Lenkwaffen getestet. Experten vermuten, dass dabei bereits ein ballistisches Raketensystem erprobt wurde.

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