Die USA bereiten sich aktiv auf einen iranischen Vergeltungsschlag vor. Es wird ein Angriff auf eine diplomatische Einrichtung Israels erwartet.
Iran
In Damaskus wurde ein Gebäude der iranischen Botschaft aus der Luft angegriffen. Es wird vermutet, dass Israel dahinter steckt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA rechnen fest mit einem iranischen Vergeltungsschlag.
  • Der Angriff auf eine diplomatische Einrichtung Israels wird vor Ramadan-Ende erwartet.
  • In Damaskus wurden Mitglieder der Revolutionsgarden mutmasslich von Israel getötet.
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Nach dem mutmasslich von Israels Militär geführten Luftangriff auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Damaskus mit mehreren Toten rechnen die USA laut Medienberichten mit einem iranischen Vergeltungsschlag.

Der Sender CBS berichtete unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, zwar seien das Ziel und der Zeitpunkt des erwarteten Angriffs unbekannt. Die Vertreter gingen aber davon aus, dass eine Attacke auf eine diplomatische Einrichtung Israels bis zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan in der kommenden Woche denkbar sei.

Ajatollah
Ajatollah Ali Chamenei steht vor den Särgen der getöteten Revolutionsgardisten. - keystone

Beim Sender CNN hiess es am Freitag unter Berufung auf einen hochrangigen US-Regierungsvertreter, die USA bereiteten sich aktiv auf einen «erheblichen» Angriff in der nächsten Woche vor. Ranghohe US-Regierungsvertreter hielten demnach einen Vergeltungsschlag für unvermeidlich. Diese Annahme werde auf israelischer Seite geteilt.

Iran könnte Ziele der USA oder der Israelis ins Visier nehmen

Beide Regierungen bereiteten sich dem Vertreter zufolge mit Hochdruck auf einen iranischen Angriff vor, «der auf unterschiedliche Weise verlaufen könnte». Sowohl Ziele der USA als auch der Israelis könnten ins Visier genommen werden. Beide Regierungen wüssten jedoch nicht, «wann und wie der Iran einen Gegenschlag plant».

CBS berichtete unter Berufung auf US-Regierungsvertreter über Geheimdienstinformationen der Vereinigten Staaten, dass der Iran einen Angriff mit Drohnen und Marschflugkörpern plane. Die Frage sei, ob diese von iranischem Gebiet oder eher aus dem Irak oder aus Syrien losgeschickt würden. Die Angaben aus den Berichten liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

Iran drohte mit Vergeltung

Bei dem Luftangriff auf die iranische Botschaft in Syriens Hauptstadt Damaskus waren am Montag zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden getötet worden. Der Iran kündigte daraufhin Vergeltung an. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte wiederum für den Fall eines Angriffs des Irans auf sein Land mit Konsequenzen. Die Revolutionsgarden sind Irans Elitestreitmacht, sie werden mächtiger eingeschätzt als die konventionellen Streitkräfte.

Die iranischen Drohungen gegen Israel kamen am Donnerstag auch in einem Telefonat zwischen US-Präsident Joe Biden und Netanjahu zur Sprache. Biden machte dabei nach Angaben des Weissen Hauses deutlich, dass die USA Israel angesichts dieser Drohungen unterstützen.

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