Seit mehr als zwei Wochen halten propalästinensischen Proteste an zahlreichen Universitäten die USA in Atem. Trotz Festnahmen breitet sich die Bewegung aus.
Die Polizei des Bundesstaates Oregon bildet eine Linie hinter der Millar Library der Portland State University, wo mehrere propalästinensische Demonstranten, die das Gebäude besetzt hatten, verhaftet wurden.
Die Polizei des Bundesstaates Oregon bildet eine Linie hinter der Millar Library der Portland State University, wo mehrere propalästinensische Demonstranten verhaftet wurden. - Beth Nakamura/The Oregonian via AP/dpa

Bei propalästinensischen Protesten an etlichen Universitäten in den USA sind nach Medienangaben in den vergangenen Wochen mehr als 2000 Menschen festgenommen worden. Seit dem 18. April seien Festnahmen an mehr als 40 Hochschulen in mindestens 25 Bundesstaaten registriert worden, berichtete der Sender CNN. In zahlreichen weiteren Unis habe es Proteste, aber keine Festnahmen gegeben.

Die Proteste gegen den israelischen Militäreinsatz gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen und für Solidarität mit den dort lebenden Palästinensern dauerten am Donnerstag weiter an. In Portland im Nordwesten der USA wurden nach Polizeiangaben mindestens 30 Menschen festgenommen. An der Rutgers-Universität in New Jersey sei ein Protestcamp nach einer Vereinbarung mit den Demonstranten friedlich geräumt worden, hiess es in einer Mitteilung der Hochschule.

Uni-Proteste weltweit

Ähnlich wie in den USA finden auch in anderen Staaten propalästinensische Protestaktionen statt. In den kanadischen Städten Toronto, Montreal und Vancouver haben Studierende nach Angaben des Senders CTV News Protestcamps errichtet. In australischen Millionenstädten wie Sydney oder Melbourne demonstrieren Studierende nach Angaben des Senders ABC News ebenfalls.

Auch an britischen und französischen Universitäten fanden propalästinensische Kundgebungen statt. Bei den Protesten geht es meist um die Forderung an Hochschulen und Unternehmen, finanzielle Beziehungen zu Israel zu kappen. Kritiker werfen insbesondere dem radikalen Teil der Protestbewegung Antisemitismus und die Verharmlosung der Hamas vor.

Die Islamistenorganisation spricht Israel das Existenzrecht ab und hat den Gaza-Krieg mit einem beispiellosen Terrorangriff am 7. Oktober ausgelöst, bei dem auch etwa 250 Menschen verschleppt wurden. US-Präsident Joe Biden hatte Gewalt bei den Protesten am Donnerstag in einer Rede im Weissen Haus aufs Schärfste verurteilt. «Es gibt das Recht zu protestieren, aber nicht das Recht, Chaos zu verursachen», sagte Biden.

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