Mann in Oklahoma per Giftspritze hingerichtet
27 Jahre nach der Ermordung und Vergewaltigung einer 21-Jährigen wurde der hierfür Verurteilte hingerichtet. Ob er tatsächlich der Täter war, blieb umstritten.

Fast drei Jahrzehnte nach einem Mord an einer Studentin ist ein 44-Jähriger im US-Bundesstaat Oklahoma hingerichtet worden. Der Mann wurde am Donnerstag (Ortszeit) in der Stadt McAlester, etwa 170 Kilometer südöstlich von Oklahoma City, per Giftspritze getötet, teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit.
Knapp 27 Jahre nach dem Tod der damals 21-Jährigen sei nun Gerechtigkeit erlangt worden, sagte Generalstaatsanwalt Gentner Drummond. «Ich hoffe, dass der heutige Tag ihrer Familie und ihren Freunden ein gewisses Mass an Frieden bringen kann.»
Unstimmigkeiten bei den Beweismitteln
Der Mann sei wegen Vergewaltigung und Mordes an einer damals 21-Jährigen Studentin verurteilt worden, berichtete die Zeitung «The Oklahoman». Der Mord habe sich bereits 1996 ereignet. Erst zehn Jahre später habe dann eine DNA-Spur zu dem Urteil gegen den 44-Jährigen geführt. Er habe bis zuletzt auf unschuldig plädiert, hiess es.
Wie die «Initiative gegen die Todesstrafe» berichtet, gab es einige Unstimmigkeiten bei den Beweismitteln, die zur Verurteilung des Hingerichteten führten. Viele Indizien wiesen demnach darauf hin, dass der Vater des staatlich Getöteten der eigentliche Täter gewesen sein könnte. Ein Jahr vor der Exekution seines Sohnes nahm sich der Vater das Leben.
Manche Bundesstaaten erlauben Erschiessungskommandos
Nach Angaben des Informationszentrums für Todesstrafe wurden in den USA im vergangenen Jahr 18 Menschen hingerichtet. Insgesamt haben bislang 23 der 50 Bundesstaaten die Todesstrafe abgeschafft. In den anderen wird hauptsächlich die Giftspritze eingesetzt.
Aus Mangel an den dafür benötigten tödlichen Präparaten wurden in den vergangenen Jahren aber immer wieder Hinrichtungen verschoben. Einige Bundesstaaten erlauben derzeit Erschiessungskommandos, wenn andere Hinrichtungsmethoden nicht verfügbar sind.