Ein Kryptobörsen-Chef ist in Indien an einer Krankheit gestorben. Blöd nur: Das Vermögen von seinen 100'000 Kunden ist damit futsch, das Passwort kannte nur er.
Gerry Cotten lächelt in die Kamera.
Gerry Cotten starb im Dezember in Indien. - timescolonist.com
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein kanadischer Kryptobörsen-Chef verwaltete Kundenvermögen von über 137 Mio. Franken.
  • In Indien starb er jetzt infolge einer schweren Krankheit.
  • Da nur er das Passwort zum Speicherort kannte, ist das ganze Vermögen jetzt unzugänglich.

Der plötzliche Tod von Gerry Cotten (✝30) sorgt in der Kryptowelt für Entsetzen: Der 30-Jährige Chef von Quadrigacx starb schon im Dezember 2018 in Indien an einer chronischen Darmentzündung. Aber: Erst jetzt machte seine Frau den Tod öffentlich.

Blöd nur: Das Vermögen von etwa 100'000 Kunden ist jetzt futsch. Dieses war auf einem sogenannten «Cold Wallet» abgelegt, wie das englischsprachige Branchenmagazin «Arstechnica» berichtet. Das bedeutet: Das ganze Vermögen ist offline verschlüsselt, sprich, nirgends mit dem Internet veknüpft.

Und nun versucht seine Frau, dieses Wallet zu entschlüsseln.

«Ich finde die Passwörter nirgends»

Sein Laptop sei verschlüsselt, und sie kenne das Passwort nicht, schrieb seine Frau Jennifer Robertson in einer eidesstattlichen Erklärung an «coindesk.com». «Trotz wiederholtem und fleissigem Suchen: Ich finde die Passwörter nirgends niedergeschrieben.»

Sie und das Unternehmen haben nun Spezialisten damit beauftragt, den Code zu knacken. Dafür wurde bereits ein Charakter-Profil des Verstorbenen erstellt um daraus etwaige Passworthinweise abzuleiten.

Mails nicht rekonstruierbar

Seine Mails, die dabei dienlich sein könnten, sind nicht rekonstruierbar. Sie waren meist verschlüsselt und löschten sich nach gewisser Zeit von selbst.

Laut Firmenrichtlinien hätte der Firmenchef eigentlich ein Backup bereitstellen müssen. Aus unbekannten Gründen tat er das jedoch nicht.

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