Indigener Häuptling Raoni in Brasilien ins Spital eingeliefert
Der Gesundheitszustand von Raoni Metuktire, welcher sich für Indigene Völker und gegen die Abholzung des Amazonas-Gebiets einsetzt, hat sich verschlechtert.

Das Wichtigste in Kürze
- Raoni Metuktire musste in Brasilien ins Spital gebracht werden.
- Der Gesundheitszustand des 90-Jährigen hat sich verschlechtert.
- Medienberichten zufolge ist der Häuptling einer Depression verfallen.
Der Häuptling Raoni Metuktire ist in Brasilien ins Krankenhaus gebracht worden. Er ist international bekannt für seinen Einsatz gegen die Abholzung des Amazonas-Gebiets. Auch für indigene Völker setzt sich der Häuptling des Kayapó-Volks ein.
Der Gesundheitszustand des 90-Jährigen habe sich zuletzt nach dem Tod seiner Frau verschlechtert, berichteten brasilianische Medien am Samstag. Er sei zunächst aus seinem Dorf in indigenem Gebiet in ein Krankenhaus in der Stadt Colíder gebracht worden. Dies hiess es in einem Facebook-Post des Instituto Raoni.
Schock für Indigene Völker
Weil dort die Behandlungsmöglichkeiten nicht ausgereicht hatten, wurde er nach Sinop im Norden des Bundesstaates Mato Grosso geflogen. Wie sein Enkel der Zeitung «Folha de S. Paulo» sagte, sei Raoni wegen der Corona-Pandemie nur ungern ins Krankenhaus gekommen. Er wurde zwar negativ auf das Coronavirus getestet, leidet aber nach Angaben des Instituto Raoni unter Verdauungsblutungen.

Medien berichteten, er sei in Depressionen verfallen. Der Menschenrechts- und Umweltaktivist traf in seinem Kampf für das Amazonas-Gebiet den Sänger Sting und Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro befürwortet die wirtschaftliche Ausbeutung Amazoniens und lehnt Einmischung von aussen ab. Er nannte Raoni deshalb ein «Handwerkszeug ausländischer Interessen». Raoni sagte, Bolsonaro habe kein gutes Herz. Im vergangenen Jahr war er für den Sacharow-Preis des Europaparlaments nominiert worden.