Indigenen Völkern drohen nach Warnungen einer Menschenrechtsorganisation teils auch Vertreibungen und Repressalien im Namen des Klimaschutzes.
Amazonas-Regenwald
Amazonas-Regenwald - AFP/Archiv

So fürchteten in Tansania zahlreiche Massai eine Vertreibung wegen Naturschutzprojekten, beklagte die Geschäftsführende Direktorin von Indigenous Peoples Rights International, Joan Carling, am Mittwoch bei einer Veranstaltung im deutschen Pavillion auf der Weltklimakonferenz im ägyptischen Scharm el Scheich. Viele indigene Gruppen verlören auch Land für den Abbau von Mineralien, die global für die Energiewende benötigt werden.

Artenvielfalt und Klimaschutz müssten zusammengedacht werden, verlangte Carling. Anstatt die Ansätze indigener Gruppen bei der Bewahrung der Artenvielfalt zu unterstützen würden Lösungen verfolgt, die diesen Gruppen schadeten. «Wir werden als Feinde behandelt.»

Die deutsche Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) mahnte ebenfalls, Klima- und Artenschutz müssten zusammengedacht werden. Sie wünsche sich, dass so genannte naturbasierte Lösungen beim Klimaschutz Eingang in die Abschlusserklärung der Weltklimakonferenz finden, die noch bis Freitag laufen soll.

Beim naturbasierten Klimaschutz werden Ökosysteme genutzt, um Treibhausgase zu reduzieren und Kohlenstoffspeicher zu bewahren oder zu erweitern. Im Dezember findet im kanadischen Montréal der Weltnaturgipfel COP15 statt – die Ergebnisse beider Gipfel müssten zusammengeführt werden, so Lemke.

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