Die HP Inc. hat rund zwei Wochen über das Kaufangebot von Xerox nachgedacht. Jetzt hat der Konzern den 27-Milliarden-Deal abgelehnt. Das sei zu wenig Geld.
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HP Inc. hat ein Übernahmeangebot von Xerox abgelehnt. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die HP Inc. lehnt ein Milliarden-Übernahmeangebot von Xerox ab.
  • Man sehe den Konzern als wertvoller an und wolle entsprechend mehr Geld.

Der PC-Konzern HP hat das Übernahmeangebot des Kopierer- und Druckerspezialisten Xerox abgelehnt. Er lässt aber die Tür für einen Deal offen.

Der HP-Verwaltungsrat sei zum Schluss gekommen, dass die Offerte den Wert von HP nicht ausreichend widerspiegele. Dies sei auch nicht im besten Interesse der HP-Aktionäre, teilte HP Inc. am Sonntag mit. Allerdings bleibe HP offen für Gespräche über einen Zusammenschluss.

Zuletzt war in Medien von einer fast 33 Milliarden Dollar (32,6 Milliarden Franken) schweren Offerte die Rede. Xerox bot demnach pro HP-Aktie 17 Dollar plus jeweils 0,137 eigene Anteilsscheine. Dies solle einem Gesamtangebot von rund 22 Dollar entsprechen. Zum US-Handelsschluss am Freitag lag der HP-Kurs bei gut 20 Dollar.

HP Inc. und Xerox: Ungewöhnliche Proportionen

Das Grössenverhältnis der Firmen beim Börsenwert wäre sehr ungewöhnlich für einen Zusammenschluss: Xerox bringt selbst nur rund neun Milliarden Dollar auf die Waage.

HP Inc. zeigte sich nun unter anderem darüber besorgt, dass der Deal nach bisherigen Xerox-Plänen mit Krediten finanziert werden sollte. Das hätte dann die Schuldenlast für das gemeinsame Unternehmen hochgeschraubt. Im Gegenzug deutete HP an, dass für die Firma auch ein Angebot für Xerox infrage kommen könnte.

Man wolle mehr über den aktuellen Zustand von Xerox wissen. Dies zumal die geschäftliche Entwicklung der Firma angesichts des jüngsten Umsatzrückgangs Fragen aufwerfe, hiess es. Es sei zudem wichtig, dass ein Sparpotenzial im Zuge einer Fusion genau geprüft werden müsse.

Milliardär Carl Ichan machte Druck

Ein Deal wurde zuletzt auch vom bekannten US-Investor Carl Icahn vorangetrieben. Der Milliardär hält gut zehn Prozent von Xerox und etwas mehr als vier Prozent bei HP. Zu Icahns üblicher Vorgehensweise gehört es, Beteiligungen aufzubauen und damit Druck auf die Unternehmen zu machen.

Xerox ist stark im Geschäft mit grossen Druckern und Kopiergeräten. HP ist vor allem als einer der führenden PC-Hersteller bekannt, hat aber auch ein lukratives Geschäft mit kleineren Druckern. So warf die PC-Sparte im vergangenen Quartal einen operativen Gewinn von 547 Millionen Dollar bei 9,7 Milliarden Dollar Umsatz ab. Das Drucker-Geschäft brachte mit nur etwa halb so hohen Erlösen von 4,9 Milliarden Dollar ein operatives Ergebnis von: 765 Millionen Dollar.

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