Am Freitag sind in Peru fünf Richter und drei Justizbeamte ihrer Ämter entlassen worden. Es wird gegen die Betroffenen ermittelt.
Der peruanische Präsident Martin Vizcarra während einer Rede Anfang Juli, bei der Reformen in der Justiz angekündigt wurden.
Der peruanische Präsident Martin Vizcarra während einer Rede Anfang Juli, bei der Reformen in der Justiz angekündigt wurden. - EPA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Fünf Richter in Peru sind entlassen worden.
  • Ihnen wird der Verkauf von Urteilen vorgeworfen.

Wegen eines Korruptionsskandals im peruanischen Justizwesen sind am Freitag fünf Richter und drei Justizbeamte ihrer Ämter enthoben worden, die Urteile zum Verkauf angeboten haben sollen. Wie das Büro zur Kontrolle der Richterschaft mitteilte, handelt es sich um eine einstweilige Verfügung. In der Zwischenzeit werde es Ermittlungen geben, die voraussichtlich sechs Monate dauern würden.

Am Sonntag hatten die Rechercheplattform IDL-Reporteros und das Fernsehprogramm Panorama von Canal 5 kompromittierende Tonbandaufnahmen veröffentlicht. Zu hören ist unter anderem, wie Ríos in einem Telefonat seinem Gesprächspartner sagt, er habe an eine bestimmte Dollar-Summe gedacht. Ríos kündigte nach seiner Suspendierung seinen «unwiderruflichen Rücktritt» an, wie die Justizbehörden mitteilten.

Ranghöchster abberufener Richter ist der Vorsitzende des Obersten Berufungsgerichts in der Hafenstadt Callao bei Lima, Walter Ríos. Der Anti-Korruptionsstaatsanwalt Amado Enco strebt nach eigener Aussage Ríos' vorsorgliche Verhaftung «wegen schwerer Verbrechen» an.

Ein weiterer Fall ist der Richter am Obersten Gericht, César Hinostroza. Er fragt in einer der Audioaufnahmen, ob der wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen Angeklagte eine Strafminderung oder einen Freispruch wünscht.

Enthüllungen halfen mit

Der peruanische Staatschef Martín Vizcarra setzte am Freitag eine aus sieben Juristen bestehende Kommission ein, die innerhalb von zwölf Tagen einen Vorschlag für eine Gerichtsreform unterbreiten soll.

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