Das Kreuzfahrtschiff MS Zaandam mit vier Toten und mehreren Corona-Fällen an Bord sucht weiter verzweifelt einen Hafen.
MS Zaandam
Die MS Zaandam im Panamakanal. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Kreuzfahrtschiff MS Zaandam sucht nach der Absage von Florida weiter nach einem Hafen.
  • An Bord befinden sich mehrere Corona-Infizierte. Vier sind schon gestorben.
  • Floridas Gouverneur Ron DeSantis will höchstens ein Ärzte-Team an Bord schicken.

Das Kreuzfahrtschiff MS Zaandam mit vier Toten und mehreren Corona-Fällen findet keinen Hafen. Im US-Bundesstaat Florida, wo das Schiff eigentlich einlaufen sollte, dürfen die Passagiere nun doch nicht an Land gehen. Die Lage auf dem Schiff sei ein «grosses, grosses Problem», sagte Floridas Gouverneur Ron DeSantis. Er wolle nicht, dass Menschen gerade jetzt im südlichen Florida «abgeladen werden», die nicht einmal aus Florida stammten.

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Will keine Maskenpflicht mehr: Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis - Keystone

Wegen der Angelegenheit stehe er in Kontakt mit dem Weissen Haus, sagte DeSantis am Montag (Ortszeit) dem Sender Fox News. Später sprach er sich dafür aus, zunächst ein spezielles Ärzteteam an Bord zu schicken. Dies müsse aber die Reederei organisieren. Die Besatzung wollte das Schiff der niederländischen Reederei Holland America Line eigentlich nach Fort Lauderdale in Florida steuern.

Gesunde Passagiere vom MS Zaandam evakuiert

Eine Andockung schloss aber auch Fort Lauderdales Bürgermeister Dean Trantalis. Es sei «völlig inakzeptabel», die MS Zaandam anlanden zu lassen, sagte er.

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Der Panamakanal - Keystone

Zuvor war das Kreuzfahrtschiff durch den Panama-Kanal in die Karibik gefahren, nachdem die Kanalaufsicht ihre vorherige Blockadehaltung aufgegeben hatte. Laut der Reederei hatte Vor der Einfahrt in Panama das Schwesterschiff «Rotterdam» Passagiere mit dem besten Gesundheitszustand von Bord geholt. Mehrere hundert Menschen hätten über «Sanitäts-Gänge» das Schiff gewechselt. Ausserdem versorgte die «Rotterdam» die «Zaandam» mit Lebensmitteln, Personal und Corona-Tests.

Bereits vier Todesfälle an Bord

An Bord der MS Zaandam sind nun der Reederei zufolge noch rund 450 Passagiere und 600 Besatzungsmitglieder. Bei knapp 200 von ihnen seien grippe-ähnliche Symptome aufgetreten. Mindestens zwei Passagiere wurden positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Zudem gab es bereits vier Todesfälle unter den Passagieren.

MS Zaandam
Das Kreuzfahrtschiff MS Zaandam. - dpa

Die MS Zaandam war am 7. März in Buenos Aires gestartet und hatte das Kap Horn umfahren. Seit Mitte März sucht sie nach einem Hafen, der ihre Passagiere an Land lässt. Mehrere Häfen in Südamerika verweigerten ihr wegen der Infektionsfälle an Bord die Einfahrt.

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