Ex-US-Botschafterin kritisiert Trumps Ukraine-Politik
Im April trat Bridget Brink von ihrem Posten als US-Botschafterin in der Ukraine zurück. Nach langem Schweigen erklärt sie ihren Schritt nun mit Trumps Politik.

Die frühere US-Botschafterin in der Ukraine hat ihren Rücktritt mit deutlicher Kritik an der Regierung von Donald Trump begründet. In einem Gastbeitrag erklärte Bridget Brink, sie habe ihren Posten wegen der Russland- und Ukraine-Politik Trumps aufgegeben.
Brink fand in ihrem Text für die «Detroit Free Press» deutliche Worte. So betonte sie, sie habe «die Politik der Trump-Regierung gegenüber der Ukraine nicht mehr vertreten können».
Freiwilliger Rücktritt
Die Diplomatin war unter fünf US-Präsidenten im Auswärtigen Dienst der Vereinigten Staaten aktiv und gilt als erfahrene Krisenmanagerin. Ihr Amt in Kiew trat sie 2022 kurz nach Beginn des russischen Angriffs an, im April 2025 trat sie zurück.
Serving as U.S. Ambassador to Ukraine at this critical moment in history has been the honor of a lifetime. Thank you to all of our partners and my team at @USEmbassyKyiv. pic.twitter.com/qLcFar9ikp
— U.S. Ambassador to Ukraine (@USAmbKyiv) April 21, 2025
Nominiert wurde sie von Donald Trumps Vorgänger Joe Biden, der als fester Verbündeter der Ukraine auftrat. Mit dem zweiten Amtsantritt von Donald Trump musste Brink sich jedoch an einen neuen, deutlich neutraleren Kurs der US-Regierung anpassen.
Brink für Trumps Haltung in der Kritik
Brink kritisiert nun, dass die Trump-Regierung «Druck auf das Opfer ausübe, statt auf den Aggressor». In ihrem Gastbeitrag schreibt sie: „Ich konnte nicht länger eine Politik vertreten, die Russland nicht klar als Aggressor benennt.“
Diese Haltung hatte auch in der Ukraine für Unmut gesorgt, wie die «Berliner Zeitung» berichtet. So kritisierte Präsident Wolodymyr Selenskyj Brink zeitweise öffentlich für ihre zurückhaltende Reaktion nach einem russischen Raketenangriff.

Die Trump-Regierung hat in den vergangenen Monaten einen Kurswechsel in der Ukraine-Politik vollzogen, wie auch «nd-aktuell» berichtet. Gespräche mit Russland und der Ukraine über ein mögliches Kriegsende wurden aufgenommen, während die Unterstützung für die Ukraine zurückgefahren wurde.
Ex-Botschafterin: «Ukraine verdient Unterstützung»
Brink galt als überzeugte Befürworterin der US-Militärhilfe und setzte sich laut «Focus» für Reformen und Antikorruptionsmassnahmen ein. Ihr Rücktritt erfolgte in einer Phase erhöhter Spannungen zwischen Washington und Kiew.
Die neutrale Haltung der Trumps und die ausbleibende klare Verurteilung Russlands hatten zu wachsender Kritik an der US-Botschaft geführt. Brink selbst wurde in den sozialen Medien für ihre diplomatische Zurückhaltung gerügt, wie «Berliner Zeitung» berichtet.
In ihrem Beitrag machte Washingtons einstige Frau in Kiew ihre Haltung nun einmal mehr deutlich. So erklärte sie: „Die Ukraine verdient eine klare und entschlossene Unterstützung gegen die russische Aggression.“