Donald Trump wurde bei einem Auftritt auf dem Parteitag der «Libertarian Party» am Samstag wiederholt ausgebuht, als er die Mitglieder um Unterstützung bat.
Donald Trump wird während seiner Rede am Parteitag der Libertären ausgebuht. - X@acnewsitics

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Auftritt am Parteitag der Libertären wurde Donald Trump ausgebuht.
  • Der Ex-Präsident buhlte um Stimmen für seine Wahl gegen Joe Biden.
  • Libertäre sind typischerweise rechts - Trumps Einladung spaltete die Partei aber.
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Donald Trump ist am Samstag bei einer Veranstaltung von US-Konservativen ungewohnter Wind entgegen geblasen. Der voraussichtliche Präsidentschaftskandidat der Republikaner hatte einen Auftritt auf dem Parteitag der «Libertarian Party» und wurde dort ausgebuht.

Laut Medienberichten kamen die Libertären in Washington zusammen, um sich auf einen Kandidaten für das Weisse Haus zu einigen. Trump forderte die Delegierten auf, sich mit ihm zusammenzuschliessen, um den Demokraten Joe Biden zu schlagen.

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«Wir müssen zusammenarbeiten. Verbünden Sie sich mit uns. Sie müssen sich mit uns verbünden», sagte Trump. Diese Aufforderung wurde von den Mitgliedern der Partei mit heftigen Buhrufen beantwortet.

Libertäre, die einen kleinen Staat und individuelle Freiheit befürworten, tendieren bei Themen wie Bundesausgaben und Waffenrecht typischerweise nach rechts. Doch Trumps Einladung zum Parteitag spaltete die Partei. Viele Mitglieder verurteilten seine Covid-19-Politik während seiner Amtszeit sowie die unter seiner Führung angehäufte Staatsverschuldung.

Donald Trump: «Grossteil meiner Tätigkeiten libertär»

Trotz des kalten Empfangs fuhr Donald Trump mit seiner halbstündigen Rede fort. Er sagte, er sei gekommen, «um eine Hand der Freundschaft zu reichen». Er versprach ausserdem, im Falle seiner Wahl einen Libertären in sein Kabinett aufzunehmen.

Viele der Parteimitglieder äusserten lauthals ihre Ungläubigkeit über diese Aussagen. Trump sagte weiter, dass ein Grossteil seiner bisherigen Tätigkeit libertär gewesen sei. Dabei nannte er etwa Steuersenkungen und die Streichung finanzieller Mittel für Gleichstellungsprogramme auf Bundesebene als Beispiele.

Donald Trump
Ein Libertärer hielt beim Parteitag ein Schild hoch - auf diesem stand gestanden: «Wir wollen keine Möchtegern-Diktatoren». - Keystone

Der ehemalige Präsident versuchte es auch mit Humor. Er sagte etwa, seine vier Anklagen hätten ihn davon überzeugt, sich der Partei anzuschliessen. «Wenn ich vorher kein Libertärer war, dann bin ich jetzt ganz sicher ein Libertärer», sagte er.

«Ich dachte, er könnte wirklich etwas verändern»

Längst nicht alle in der Menge konnte Donald Trump mit seiner Rede überzeugen. Eine Person war etwa mit einem Schild und einer Aufschrift «Keine Möchtegern-Diktatoren» zu sehen – wurde aber vom Sicherheitsdienst entfernt.

Gegenüber «CBS» sagte Michael Reeves, einer der Delegierten der Libertären Partei, dass er von Trumps erster Amtszeit enttäuscht sei. «Ich dachte, er hätte die Chance, wirklich etwas zu verändern, das hat er aber nicht.» Das Beste, was Trump erreicht habe, sei, dass er keine neuen Kriege angefangen habe. «Und das ist eine ziemlich niedrige Messlatte».

Donald Trump
Donald Trump wurde am Wochenende von Mitgliedern der «Libertarian Party» ausgebuht. - Keystone

Der Unmut über Trump wird aber kaum dazu führen, dass die Mitglieder der «Libertarian Party» stattdessen Biden wählen werden. Reeves fügte nämlich hinzu, dass sowohl die Demokraten als auch die Republikaner einen «kollektivistischeren und autoritäreren Staat» formen würden.

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