US-Präsident Donald Trump will nicht mehr, dass jedes auf dem Boden der USA geborene Kind automatisch die Staatsbürgerschaft erhält.
Donald Trump Telefon
US-Präsident Donald Trump telefoniert mit seinem Handy. (Symbolbid) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Trump will das Staatsbürgerschaftsrecht umkrempeln.
  • Künftig soll nicht mehr jedes auf dem Boden der USA geborene Kind automatisch die Staatsbürgerschaft erhalten.

US-Präsident Donald Trump hat einen der Grundpfeiler des Staatsbürgerschaftsrechts seines Landes in Frage gestellt: Per Dekret wolle er verfügen, dass künftig nicht mehr jedes auf dem Boden der USA geborene Kind automatisch die Staatsbürgerschaft erhält, sagte Trump in einem am heutigen Dienstag veröffentlichten Interview mit dem Nachrichtenportal Axios. Für Kinder von Ausländern, die sich unrechtmässig in den USA aufhielten, solle dieses Geburtsrecht fortan nicht mehr gelten, kündigte der Präsident an.

«Wir sind das einzige Land der Erde, wo ein Baby gleich zum Staatsbürger der USA wird, wenn eine Frau hierher kommt und ein Baby bekommt – mit allen Vorteilen», sagte Trump. «Das ist lächerlich. Das muss aufhören.»

Zweifel an der Umsetzbarkeit

Rechtsexperten zweifeln allerdings an der Umsetzbarkeit von Trumps Vorhaben. Das Recht auf Staatsbürgerschaft für alle auf US-Boden geborenen Menschen ist in einem Verfassungszusatz festgeschrieben. Viele Juristen argumentieren, dass der Präsident dieses verfassungsrechtlich verankerte Prinzip nicht einfach durch ein Dekret aufheben kann.

Trump zeigte sich unbeeindruckt von solchen juristischen Argumenten. «Man sagt mir immer, dass man dafür einen neuen Verfassungszusatz braucht. Wissen Sie was? Das ist nicht der Fall», sagte er in dem Interview. Sein Dekret sei bereits in Vorbereitung und werde für die Neuregelung ausreichen.

Kommende Woche finden in den USA Kongresswahlen statt. Im Endspurt des Wahlkampfs hat der Präsident seine migrationskritische Rhetorik noch verschärft.

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