DNA-Test zu Weihnachten? In den USA werden sie immer beliebter. Die Ergebnisse sind immer überraschend – positiv und negativ.
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Kleine Geschenke an Weihnachten unter dem Weihnachtsbaum. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Alan Parsons will sein neues Album «The Secret» noch dieses Jahr fertigstellen.
  • Im Juni nächsten Jahres wird er in Europa touren, um dieses zu promoten.

Das Päckchen, das viele US-Bürger dieses Jahr unterm Christbaum finden werden, ist klein. Doch das damit verbundene Versprechen ist riesig: Sie könnten ihre Herkunft aufklären und unbekannte Verwandte aufspüren. DNA-Tests zur genetischen Ahnenforschung werden als Weihnachtsgeschenk in den Vereinigten Staaten immer beliebter. Sie bestehen aus einem kleinen Röhrchen, das mit Spucke gefüllt werden muss, und einem Umschlag für den Weg ins Labor.

Flora Bertrand hat ihrem Mann so ein Set bereits geschenkt. Das Ergebnis der DNA-Analyse konnte er wenige Wochen später auf der Website des Anbieters einsehen. Auf einer Weltkarte ist zu sehen, zu welchem Prozentsatz seine DNA aus welcher Region stammt. «Wir waren wirklich überrascht», sagt Bertrand. Das Paar lebt in New York, doch ihr Mann stammt aus aus dem Karibikstaat Trinidad und Tobago. Über seine Vorfahren wusste er nur, dass sie einst als Sklaven verschleppt worden waren. «Die grösste Überraschung war, wie gross der europäische Anteil im Erbgut ist», sagt die 40-Jährige.

Markt boomt

Millionen Menschen in den USA – einem von Einwanderern gegründeten Land – haben sich bereits per DNA-Test auf die Suche nach ihren Ursprüngen gemacht. Der Markt dafür sei «seit 2017 exponentiell gewachsen», sagt Heather Zierhut, Juniorprofessorin für Genetik an der Universität von Minnesota.

«Genetische Tests zur Ahnenforschung vergleichen das genetische Profil Einzelner mit den Daten von Menschen verschiedenster Erdteile», sagt Wissenschaftlerin Zierhut. Je mehr Menschen sich testen lassen, desto mehr Vergleichsdaten stehen den Firmen zur Verfügung. Die beiden führenden Unternehmen AncestryDNA und 23andMe haben zusammen bereits 15 Millionen DNA-Proben analysiert. Der Anbieter MyHeritage verkauft seine Analyse-Sets auch in Deutschland.

Negative Folgen

«DNA-Tests sind sich nicht immer das beste Weihnachtsgeschenk», warnt Maarten Larmuseau, Forscher auf dem Gebiet der genetischen Genealogie an der Universität Löwen in Belgien. Sie könnten traumatische oder lebensverändernde Ergebnisse ans Licht bringen, auf die die Menschen nicht vorbereitet seien.

Manche Firmen bieten auch DNA-Test zu Krankheitsrisiken an. An Weihnachten zu erfahren, mit hoher Wahrscheinlichkeit an Alzheimer oder Parkinson zu erkranken, ist sicherlich kein schönes Geschenk. Die Juristin und Bioethikerin Sonia Suter von der George Washington University hat noch einen anderen Kritikpunkt: die Gefahr, dass die Daten zum Beispiel von Pharmakonzernen missbraucht werden.

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