Die Helden aus der unerschöpflichen Gedankenwelt von Stan Lee sind menschlich und nahbar. Ohne die Charaktere des Comicautors wäre der Marvel-Verlag womöglich den Bach runtergegangen. Heute wird der Vater der Superhelden 95 Jahre alt.
Der Superhelden-Superheld: Stan Lee wird 95
Der Superhelden-Superheld: Stan Lee wird 95 - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Vater der Superhelden und Comicautor Stan Lee wird 95.
  • Er hat aus dem kleinen Marvel-Verlag ein Medienimperium erschaffen.

Als Stan Lee seine ersten Gehversuche als Comicautor machte, schien die Welt der Superhelden noch recht überschaubar. Zwar gab es den übermenschlichen Superman und den brennenden Human Torch. Auch der durch die Nacht huschende Batman, Green Lantern und die blitzschnellen Flash-Helden waren schon geboren. Aber aus Lee und seiner lebendigen Fantasie sprudelten neue Charaktere nur so heraus. Heute verdanken Comicfans dem Autor, der am 28. Dezember 95 Jahre alt wird, Superhelden-Stars wie Hulk, Thor, die X-Men Filmreihe und die wohl bekannteste aller Marvel-Figuren: Spider-Man.

Marvels Geburtsstunde

Einfach hatten es seine aus Rumänien eingewanderten Eltern nicht. Die Weltwirtschaftskrise griff um sich, und auch wegen der häufigen Arbeitslosigkeit des Vaters nahm der in New York als Stanley Martin Lieber geborene Bub zu Schulzeiten erste Jobs an. Mit 17 Jahren zog er den Job beim Verlag Timely Publications an Land, der später Marvel heissen würde, und schrieb unter dem Künstlernamen Stan Lee erste Abenteuer. Die anderen zwei Mitarbeiter überwarfen sich mit dem Verleger, und so schmiss der Teenager aus der Bronx den Laden kurzerhand allein.

Krieg der Comics

Für Marvel-Mitarbeiter wurden die Stunden am Zeichentisch vor allem zum Wettlauf mit dem Rivalen DC Comics. Um es mit dessen «Justice League» aufzunehmen, in der neben Superman und Batman auch Wonder Woman, Flash und Green Lantern auftauchten, entwickelte Lee zusammen mit Zeichner Jack Kirby 1961 die «Fantastic Four». «Ich versuchte, die Charaktere anders dahingehend zu schaffen, dass sie echte Gefühle und Probleme hatten. Und es kam an», sagte Lee. Die menschliche Seite der Helden wurde zum Markenzeichen in Lees Figuren-Familie.

Superhelden-Superheld

Heute ist der Mittneunziger eine Art Superhelden-Superheld, der das goldene Zeitalter bei Marvel geprägt hat wie kein Zweiter und dessen Weg zum Multimedia-Konzern mit bereitete. Gut verdient hat er daran allerdings nicht. «Ich war geschäftlich gesehen dumm. Ich hätte gieriger sein sollen», gestand er dem «Hollywood Reporter» im vergangenen Jahr. Die finanzielle Achterbahnfahrt des Verlags machte er mit, ohne sich in entscheidenden Momenten kräftig auszahlen zu lassen. Den kurzzeitigen Posten als Marvel-Präsident gab er bald wieder ab, um sich kreativeren Dingen zu widmen.

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