In einem durchgesickerten Video ist der Bischof Tomé Ferreira da Silva zu sehen, wie er während eines Telefonats masturbiert. Jetzt tritt er zurück.
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Webcam auf einem Computerbildschirm, - DPA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der brasilianische Bischof Tomé Ferreira da Silva tritt offiziell zurück.
  • Hintergrund ist ein schlüpfriges Video, worin er masturbierend zu sehen ist.
  • Dieses wurde vergangene Woche in sozialen Netzwerken geteilt.

Rund eine Woche nach Durchsickern eines mutmasslich anzüglichen Videos hat ein brasilianischer Bischof seinen Posten geräumt. Der Papst nahm den Rücktritt von Tomé Ferreira da Silva an. Das geht aus Mitteilungen des Vatikans am Mittwoch hervor.

Als Nachfolger ernannte Franziskus übergangsweise Erzbischof Moacir Silva, wie der Heilige Stuhl weiter mitteilte.

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Der Papst Franziskus - dpa

Tomé Ferreira da Silva soll in der vergangenen Woche in einem intimen Video zu sehen gewesen sein. Dieses war in sozialen Medien veröffentlicht worden. In einer kurzen Sequenz ist zu sehen, wie er sich während eines Video-Telefonats selbst befriedigt.

Der Bischof habe bestätigt, dass es tatsächlich er in der Aufnahme sei. Er habe wissen wollen, wer dieses weitergegeben habe, berichtet die Zeitung «Diario da Região» aus dem Bundesstaat São Paul.

Nicht erster Skandal um masturbierenden Bischof

Im Jahr 2018 hatte der brasilianische Fernsehsender «TV Globo» bereits berichtet: Tomé Ferreira da Silva sei als Regionalkoordinator der Diözese São José do Rio Preto zurückgetreten. Der Vatikan würde gegen den Bischof wegen angeblicher Unterlassung in Fällen von sexuellem Missbrauch durch Priester in der Diözese ermitteln. Bischof Tomé selbst habe sexuelle Nachrichten mit einem jungen Mann ausgetauscht.

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Papst Franziskus hält einen Palmenzweig, während er die Palmsonntagsmesse hinter verschlossenen Türen im Petersdom feiert. Seit Italien aufgrund der Corona-Krise abgeriegelt ist, ist auch der Vatikan dicht. - dpa

Entscheidungen im Vatikan über Rücktrittsgesuche dauern oft unterschiedlich lange. In Deutschland warten zum Beispiel zwei Bischöfe seit Monaten darauf. Hin und wieder, in mutmasslich dringenden Fällen, geht es auch schneller.

Im Fall um den Rücktrittswunsch von Kardinal Reinhard Marx Anfang Juni entschied Franziskus binnen weniger Tage. Damals lehnte er Marx' Gesuch ab.

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