Wegen Pro-Palästina-Protesten an Unis warnt US-Präsident Biden vor Antisemitismus. Gleichzeitig ruft er zu Empathie mit den Palästinensern auf.
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Pro-Palästina-Demonstranten campieren vor der Columbia-University. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Pro-Palästina-Protesten an US-Unis kam es zu antisemitischen Äusserungen.
  • Präsident Joe Biden verurteilt diese, ruft aber zu Empathie mit den Palästinensern auf.
  • Die Columbia University hat wegen der Proteste auf Online-Betrieb umgestellt.
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Angesichts propalästinensischer Proteste an der Columbia University in New York und anderen amerikanischen Universitäten hat US-Präsident Joe Biden vor Antisemitismus gewarnt, aber auch zu Empathie mit den Palästinensern aufgerufen.

Biden war am Montag am Rande einer Rede anlässlich des Earth Day («Tag der Erde») im Bundesstaat Virginia danach gefragt worden, ob er antisemitische Demonstranten verurteile. Der Demokrat antwortete: «Ich verurteile die antisemitischen Proteste. Deshalb habe ich ein Programm entwickelt, das sich damit befasst. Ich verurteile auch diejenigen, die nicht verstehen, was mit den Palästinensern los ist.»

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An verschiedenen US-Universitäten kommt es zu Protesten in Solidarität mit Palästina. - keystone

Aufgrund wachsender Spannungen durch den Krieg zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas hat die renommierte Columbia University die Lehre am Montag auf den Onlinebetrieb umgestellt. In den vergangenen Tagen habe es zu viele Beispiele für «einschüchterndes und belästigendes Verhalten auf unserem Campus gegeben». Dies schrieb Universitätspräsidentin Nemat Shafik in einem offenen Brief.

Rund Hundert Festnahmen

Seit Tagen demonstrieren Studierende an der Columbia University und anderen Universitäten in Solidarität mit den Palästinensern und gegen das Vorgehen der israelischen Führung. In der Nacht auf Sonntag war es bei einer Demonstration zu heftigen antisemitischen Äusserungen gekommen. Ein Rabbi warnte jüdische Studierende daraufhin davor, den Campus zu betreten.

Bereits am Donnerstag hatte die Polizei ein propalästinensisches Zeltlager auf dem Campus geräumt und gut 100 Teilnehmer festgenommen. Diese hatten sich trotz mehrfacher Aufforderung geweigert, das Lager aufzulösen, wie ein Polizeisprecher sagte.

Biden bezog zu den Ereignissen bereits Stellung, nannte die Columbia University aber nicht beim Namen. «Selbst in den vergangenen Tagen haben wir Schikanen und Aufrufe zur Gewalt gegen Juden erlebt», hiess es in einer Mitteilung. «Dieser unverhohlene Antisemitismus ist verwerflich und gefährlich – und er hat auf dem Campus oder irgendwo in unserem Land absolut keinen Platz.»

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