Im Rechtsstreit um die Bayer AG und deren Glyphosat setzt sich die US-Regierung dafür ein, dass der Fall nicht vor den Supreme Court geht.
Bayer AG
Das Werk der Bayer AG im Chemiepark in Leverkusen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Kläger machte Glyphosat des Konzerns Bayer für seine Krebserkrankung verantwortlich.
  • Bayer will den Fall durch das Supreme Court überprüfen lassen.
  • Die US-Regierung empfiehlt aber, dass der Fall nicht weiter gezogen wird.

Der Agrarchemie- und Pharmariese Bayer AG hat muss im Rechtsstreit um Krebsrisiken durch Glyphosat in den USA einen Rückschlag einstecken. Die US-Regierung riet dem Supreme Court von der Annahme eines wegweisenden Falles ab. Das Verfahren könnte eine Signalwirkung für viele Klagen in den USA haben. Es geht um milliardenschwere Rechtsrisiken für den Dax-Konzern aus Leverkusen.

Glyphosat
Der Einsatz von Glyphosat ist in Europa umstritten. In zwölf Bieren fanden die Testtrinker Spuren des Unkrautvernichters. - Keystone

Konkret geht es um die Überprüfung eines Urteils zugunsten des Klägers Edwin Hardeman. Er macht Produkte mit Glyphosat des von Bayer übernommenen US-Herstellers Monsanto für seine Krebserkrankung verantwortlich. Ihm waren 2019 nach einem Gerichtsprozess letztendlich gut 25 Millionen Dollar Schadenersatz zugesprochen worden. Bayer hofft, dass der Supreme Court die Entscheidung kippt.

US-Regierung ist anderer Meinung beim Glyphosat

Doch ob das oberste US-Gericht sich mit dem Fall befasst, ist bislang unklar. Im Dezember hatten die Richter angekündigt, die Meinung der US-Regierung dazu einzuholen, was zunächst positiv für Bayer AG schien. Doch nun liegt die Empfehlung des Justizministeriums vor – es schlägt sich auf die Seite des Klägers. Der Argumentation Bayers, dass Bundesrecht Schadenersatzansprüche in einzelnen US-Staaten verhindere, stimmte die Regierung nicht zu.

Bayer AG fordert Überprüfung des Falls

«Wir sind überzeugt, dass es Argumente für den Supreme Court gibt, den Fall zu überprüfen und das Urteil zu korrigieren.» Das teilte Bayer in einem Statement mit. Dies bestätigten auch zahlreiche Stellungnahmen, die bei Gericht dazu eingereicht worden seien. So habe die US-Umweltschutzbehörde mehrfach festgestellt, dass Herbizide, die auf Glyphosat basierten, sicher genutzt werden könnten und nicht krebserregend seien.

glyphosat
Ein Gebäude der Bayer AG in Berlin. - dpa

Wenn sich das Gericht nicht mit dem Glyphosat-Verfahren befassen will, hatte der Konzern Rückstellungen von 4,5 Milliarden Dollar gebildet. Mit dem Geld würde dann ein Programm aufgesetzt, um in den kommenden 15 Jahren mit den Forderungen neuer Kläger umzugehen. Die Probleme rund um den Glyphosat-Unkrautvernichter Roundup hatte Bayer sich 2018 mit dem über 60 Milliarden Dollar teuren Monsanto-Kauf aufgehalst.

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